Brille neu verglasen – darum eine gute Idee
Foto: André Zand-Vakili

Brille neu verglasen – darum eine gute Idee

Ratgeber - Der Kauf einer neuen optischen Brille kann ziemlich ins Geld gehen,

wobei ein guter Teil der Kosten aufgrund des Brillengestells verrechnet werden. Hat man sich hierbei für eine schicke Variante entschieden, die mehr als eine Saison lang modern ist und einem selbst gut gefällt, kann dieses jedoch ohne Probleme weiterverwendet werden. Das ist vor allem dann praktisch, wenn sich zum Beispiel die Sehstärke geändert hat oder die Brillengläser zerkratzt sind, man aber gar keine komplett neue Brille möchte. In dem Artikel erfahren Sie, worauf es bei beim Brille neu verglasen ankommt und warum es sich hierbei manchmal um die bessere Wahl handelt, als sich sofort eine andere Brille zuzulegen.

Brille kaputt – Es muss nicht immer ein komplett neues Modell sein
Wahrscheinlich ist es jedem Brillenträger schon einmal so ergangen: Kurz nicht aufgepasst und schon liegt die Brille am Boden, das Glas hat einen Sprung und ein neuer Sehbehelf muss her. Beim Optiker wir meist dazu geraten, gleich ein neues Modell zu wählen. Sollte Ihnen Ihre alte Brille jedoch noch gefallen haben, werden Sie sich wahrscheinlich für eine sehr ähnliche entscheiden und dennoch einiges an Geld dafür hinblättern müssen. Es ist aber durchaus möglich, einfach nur das Glas tauschen zu lassen und somit mehrere Fliegen mit einer Klatsche zu schlagen, denn Sie können nicht nur Ihren gewohnten Look behalten, Sie sparen zudem auch noch einiges an Geld. Wenn Sie sich nun fragen, wo eine solche Neuverglasung angeboten wird, haben wir eine gute Nachricht für Sie, denn mittlerweile bieten nahezu alle Optiker ihren Kunden diesen Service, außer es handelt sich um sehr kleine Betriebe, die in einigen Fällen nicht mehr die notwendigen Gerätschaften besitzen.

Das passiert bei einer Neuverglasung
Generell ist der Ablauf immer gleich, wenn es zu einem Auswechseln der alten Brillengläser kommt. Wir wollen uns die Arbeitsschritte nun aber etwas genauer ansehen. 



Schritt 1.: Zunächst müssen die Gläser, die sich noch in der Brille befinden, vorsichtig herausgelöst werden, bevor das Gestell im Anschluss gereinigt wird. Eine gründliche Reinigung ist deshalb so wichtig, da kleine Verschmutzungen ansonsten dazu führen könnten, dass die neuen Gläser nicht richtig halten. 


Schritt 2.; Nun geht es ans genaue Vermessen der Sehhilfe und zu diesem Zweck kommt eine Art Laser-Scanner zum Einsatz, damit die Form des Brillengestells mikrometergenau erfasst wird. Die gewonnen Werte werden im Anschluss direkt zur Herstellung der Gläser verwendet oder an einen separaten Glas-Hersteller übermittelt. 


Schritt 3.: Jetzt dauert es nicht mehr lange und Sie können Ihre neue Brille aufsetzen. Je nachdem, für welchen Anbieter Sie sich entschieden haben beträgt die Wartezeit im Durchschnitt einige Werktage.



Schritt 4.: Anschließend sollte der Sitz der Brille noch von einem Optiker kontrolliert werden und passen die Gläser nicht perfekt, können diese auch noch vom Profi nachgeschliffen werden. 


Schritt 5.: Wenn alles passt, werden die Gläser in der alten Fassung fixiert und schon haben Sie Ihre neue alte Brille wieder im perfekten Zustand.

Darauf gilt es bei der Neuverglasung zu achten
Falls es zu Problemen bei der Neuverglasung einer Brille kommt, dann wurde meist nicht richtig vermessen. Es ist daher besonders wichtig darauf zu achten, ob sich der Optiker auch ausreichend Zeit für diesen Arbeitsschritt nimmt, bevor es zu einer Bestellung der neuen Gläser kommt.

Des weiteren kann es natürlich sein, dass sich Ihre Sehstärke mittlerweile geändert hat, was vor allem dann der Fall sein kann, wenn Sie die alten Augengläser bereits seit über einem Jahr besitzen. Fragen Sie also auch hier noch einmal nach und bitten Sie darum, dass Ihre Sehstärke kontrolliert wird. Auf diese Weise stellen Sie sicher, dass Sie mit Ihrer neuen Brille auch wirklich gut sehen und Sie nicht bereits in einem halben Jahr wieder ein neues Modell benötigen.

Die Kosten für eine Neuverglasung
Wie wir nun bereits wissen, lässt sich durch den Austausch der Gläser eine Menge Geld sparen und diese zahlt sich durchaus aus, wenn Sie sich für ein teures Gestell entscheiden haben. Nennen Sie hingegen eine 0815-Brille, die Sie zum Nulltarif erhalten haben Ihr Eigen, sollten Sie die Gläser wirklich nur dann tauschen lassen, wenn Sie sich aufgrund des Looks keinesfalls von Ihrem alten Modell trennen wollen. Je nachdem, welche Qualität das von Ihnen gewünschte Glas bei der Neuverglasung haben soll, hat nämlich auch diese Variante durchaus ihren Preis. Wie hoch dieser schlussendlich ausfällt, ist neben der Qualität der Gläser maßgeblich vom angebotenen Service des von Ihnen gewählten Optikers abhängig. Fragen Sie also unbedingt genau nach und lassen Sie sich die Kosten für die Neuverglasung genau aufschlüsseln, um keine böse Überraschung zu erleben.

Kostenbeteiligung der Krankenkasse
Möchten Sie Ihre Augengläser gerne neu verglasen lassen beziehungsweise ist dieser Schritt notwendig, kann Ihnen ein Teil der Kosten von der gesetzlichen Krankenkasse rückerstattet werden. Das ist aber nur dann der Fall, wenn es zu einer Veränderung der Sehstärke um mehr als 0,5 Dioptrien gekommen ist. Vielleicht haben Sie aber auch eine eigene Brillenversicherung abgeschlossen, dank der sie einen Teil des Geldes oder vielleicht sogar den kompletten Betrag zurückerhalten, wenn Sie sich für eine Neuverglasung der alten Brille entscheiden. Sollten Sie also eine solche Versicherung besitzen, informieren Sie sich unbedingt über die genauen Vertragsbedingungen bei einem Tausch der Gläser.
So ist es möglich, Ihre alte Brille länger zu behalten und noch weniger dafür zu bezahlen. dl