Was tun gegen beschlagene Brillengläser?
Foto: André Zand-Vakili

Was tun gegen beschlagene Brillengläser?

Ratgeber - Nicht nur Brillenträger, auch im Skiurlaub kommt es immer wieder vor,

das die Skibrille beschlägt und sich damit für kurze Zeit die Sicht erledigt hat. Autofahrer benötigen auf jeden Fall ein Antibeschlagtuch für ihre Brille. Mitunter ist es schon schlimm genug, wenn die Autoscheibe beschlägt und einem die Sicht nimmt, nur hilft hier das Gebläse für klare Sicht und Brillen mit Gebläse gibt es leider noch nicht.



Hauptsächlich beschlägt die Brille im Herbst und Winter, wenn es draußen kalt und feucht ist und man in der warmen Wohnung angelangt ist. Das kann überall dort passieren, wo man von der Kälte in die Wärme kommt oder umgedreht. Auf Dauer wirkt die Sichteinschränkung ein wenig nervend. Was aber gegen beschlagene Brillengläser tun, damit die Adleraugen wieder ein freies Blickfeld genießen können. Dazu muss man wissen, wie es dazu kommt?

Warum beschlagen Brillengläser?
Ganz einfach: Bei Kälte kühlen die Brillengläser ab und in einem warmen Raum oder in einem warmen Auto kühlt die sich in der Brille befindliche feucht- warme Luft um die Brille herum ebenfalls ab. Dadurch kann die Brille weniger Wasserdampf halten und setzt diesen frei. In der Folge kondensiert der Wasserdampf als Tropfen an den Brillengläsern und schon sind die Gläser beschlagen.

Wie kann man beschlagenen Brillengläsern entgegenwirken?
Dem Internet zu Folge dürfte keine Brille mehr beschlagen bei den vielen Hausmitteln, die dort verbreitet werden. Keine Frage: Auf der Fensterscheibe oder dem Spiegel können die Hausmittel schon recht hilfreich sein, nicht aber auf Brillengläser. Brillengläser verfügen in ihrer Beschichtung über verschiedene Veredelungen und Schichten, die wesentlich empfindlicher sind als ein Spiegel oder eine Fensterscheibe. Mit Omas Hausmittel werden die Brillengläser höchstens beschädigt, was ja nicht Sinn der Sache ist. Alkohol oder Zahnpasta als Hausmittel greifen den UV-Schutz und die Entspiegelung der Brillengläser an.

Bei einer Sonnenbrille für 20 Euro dürfte der Verlust zu verschmerzen sein. Bei teuren und hochwertigen Brillengläsern entpuppt sich Omas Praxis nicht so erfolgreich.

Was hilft effektiv gegen beschlagene Brillengläser?
Die meistverbreitete Variante ist immer noch ein Brillenputztuch. Der Autofahrer hat ein Brillenputztuch im Handschuhfach. Es gibt auch Einweg-Putztücher im 5er oder 10er-Pack. Wichtig ist nur, dass es sich hier um ein vorgeschriebenes Mikrofasertuch handelt, welches immer wieder als Antibeschlagtuch benutzt werden kann.

Wenn allgemein einmal Not am Mann und kein Brillenputztuch in der Nähe ist, hilft auch Spucke als Proteinschutzfilm. Dieser Speichel enthält Enzyme, die auf der Brille einen Schutzfilm bilden und die Wassertropfen abperlen lassen. Leider sieht es im Restaurant nicht gerade beeindruckend aus, wenn beim Eintritt die Brille beschlägt und man die Brille im Restaurant bespuckt.

Wie gestaltet sich der Einsatz von Spülmittel und Seife?
Zwar sind die Gläser nach dem Putzen nicht mehr beschlagen, wenn man mit dem Mikrofasertuch und einem Tropfen Spülmittel oder Seife hauchdünn aufgetragen die Brille putzt, nur verschmieren dabei die Brillengläser, was am Ende zu einer unklaren Sicht führt. Aus diesem Grund gehört dieser Trick nicht zur ersten Wahl. Spülmittel in Verbindung mit Wasser gilt jedoch als ein optimales Reinigungsmittel.

Klarer Durchblick trotz Maske
Früher trugen die Panzerknacker aus Walt Disney den Mund-Nasen-Schutz als Vorreiter, mittlerweile wurden sie von Corona überholt, was zur Folge hat, dass jetzt jeder einen Mund-Nasen-Schutz tragen muss und somit auch die Brillenträger. Diese Gesichtsmaske ist für Brillenträger recht nervig, weil der Mundschutz mit der Brille immer ins Gehege kommt. In der Folge beschlägt durch die Verwendung der Atemmaske die Brille bedingt durch die ausgeatmete feuchte Atemluft. Jetzt in der kalten Jahreszeit tritt dieses Problem bei rund 40 Millionen Brillenträgern immer häufiger auf.

Was tun gegen die beschlagenen Gläser?
Abwarten, bis sie nicht mehr beschlagen sind, die Maske abnehmen oder die Maske unter die Brille ziehen? Hört sich gut an! In diesem Fall zieht man die untere Rahmenfassung der Brille über die hoffentlich eng anliegende Maske. Bei Drahtmasken ist es wichtig, dass man den Draht sorgfältig an die Nasenform anpasst, damit sie dort gut abschließt. Hilfreich ist auch, wenn man den oberen Rand nach innen klappt, weil so eine kleine Art Luftbarriere entsteht und die Luft nur schlechter nach oben abweichen kann. Dabei spielt die Maskenart, ob mit Draht oder ohne Draht keine Rolle. So angewendet beschlägt die Brille trotz Maske nicht mehr so schnell.

Was hilft noch, um die Brille vor Beschlag zu retten?
Das Zauberwort lautet Anti-Beschlag-Spray. Hier wird einfach das Spray auf beide Seiten der Brillengläser aufgesprüht und im Anschluss mit einem weichen Tuch verteilt. Das Spray sorgt dann etwa 3 Tage für eine klare oder zumindest bessere Sicht. Die nächste Variante ist die Veränderung der Atemrichtung.

Wenn es draußen so richtig kalt ist, helfen weder Tricks noch irgendwelche Kniffe, dass die Gläser nicht beschlagen. Dann hilft nur noch, ganz normal einzuatmen und nach unten auszuatmen. In diesem Fall wird der Luft eine Richtung angezeigt und kann nicht nach oben in Richtung Brille aufsteigen. Man kann zwar auch die Luft anhalten, aber auf Dauer wäre dann bald auch die Brille überflüssig, wenn man erstickt. Einfacher ist dann noch der Weg zu Kontaktlinsen.

Hier ist ganz klar erkennbar, ganz verhindern kann man als Brillenträger nicht, dass die Brillengläser dauerhaft beschlagfrei sind, aber bald kommt ja wieder der Sommer und dann gestaltet sich der Durchblick wieder klarer. dl