Über die Wettsteuer in Deutschland - Kann man sie legal vermeiden?
Foto: André Zand-Vakili

Über die Wettsteuer in Deutschland - Kann man sie legal vermeiden?

Ratgeber - Die Wettsteuer ist in Deutschland nichts Neues, sondern feiert - wenn man so möchte - am 1. Juli 2022 bereits ihr zehnjähriges Bestehen. Denn eingeführt wurde die Wettsteuer in Deutschland am 1. Juli 2012. Diese Steuer müssen die Sportwettenanbieter gemäß dem Rennwett- und Lotteriegesetz abführen. Und zwar auf jede von den Spielern abgeschlossene Wette.

Die Wettsteuer wird dabei immer fällig, und zwar auch dann, wenn der Sportwettenanbieter seinen Sitz zum Beispiel auf Malta hat. Die Sportwettenanbieter sind dabei verpflichtet den Spieler auf ihrer Webseite über die Wettsteuer zu informieren. Die Wettsteuer gilt allerdings nur für deutsche Spieler. Handelt es sich um ein Wettbüro ohne Webseite, genügt ein Aushang mit dieser Information. Tatsache ist:

Ausnahmen gibt es nicht, da die Wettsteuer von jedem Sportwettenanbieter entrichtet werden muss. In Deutschland beträgt die Wettsteuer - ohne Ausnahme - fünf Prozent. Es ist dabei egal, ob es sich um einen Online-Sportwettenanbieter handelt oder ums klassische Wettbüro um die Ecke. Vermeiden lässt sich die Wettsteuer auf den ersten Blick daher nicht.



Steuer auf Umsatz oder Gewinn


Es gibt jedoch Unterschiede. Und zwar in der Hinsicht, ob die Wettsteuer vom Umsatz oder vom Gewinn abgezogen wird durch den Sportwettenanbieter. Wenn die Wettsteuer auf den Gewinn erhoben wird, dann muss der Spieler natürlich keine Steuer entrichten, wenn er keinen Gewinn einstreicht über seine Wette.

Wir die Wettsteuer indes über den Umsatz erhoben, kommt man als Spieler nicht an der Wettsteuer vorbei. Der Betrag für die Wettsteure befindet sich dann bereits in dem Betrag, der eingezahlt wird beim Wettanbieter. Die Höhe der Steuer ist dabei natürlich separat ausgewiesen. Wurde die Steuer bereits mit dem Umsatz bezahlt, den ein Spieler bei einem Sportwettenanbieter hinterlässt, wird auf den Gewinn natürlich nicht noch einmal eine Steuer erhoben bzw. die Steuer vor der Gewinnauszahlung ausgezahlt.

Erhoben wird die Wettsteuer dabei vom Bruttogewinn. Es gibt Sportwettenanbieter, die bei Kombi- oder Live-Wetten keine Wettsteuer erheben. Das heißt, die Wettsteuer fällt nur bei Einzelwetten oder Systemwetten an.

Es ist unter den Spielern auch immer wieder ein Missverständnis, weil die Wettsteuer vom Sportwettenanbieter abgeführt wird, heißt das aber grundsätzlich, dass der Sportwettenanbieter die Wettsteuer - wie die Mehrwertsteuer - als durchlaufenden Posten betrachtet und daher die Steuer lediglich im Auftrag des Staates erhebt und einkassiert vom Spieler und eben abführt.



Wettsteuer legal sparen bringt Nachteile


Es gibt jedoch auch Wettanbieter, die die Wettsteuer nicht erheben. Das heißt aber nicht, dass diese Sportwettenanbieter von der Wettsteuer befreit sind. Das bedeutet lediglich, dass der Wettanbieter auf die Weitergabe der Wettsteuer verzichtet und die Steuer selbst übernimmt.

So selten kommt das gar nicht vor. Denn viele Sportwettenanbieter möchten sich die Erklärung gegenüber ihren Kunden sparen, warum eine Wettsteuer erhoben wird und möchten - vor allem in einem Wettbüro - unnötige Diskussionen mit den Kunden direkt vor Ort im Wettbüro vermeiden. In diesem Fall wirkt sich die Wettsteuer für den Spieler nicht negativ aus.

Das heißt, er kann seinen kompletten Bruttogewinn mit nach Hause nehmen bzw. hat keinen geringeren Einsatz für die Wette zu verkraften. Ganz ohne Nachteil ist es aber nicht zu einem Wettanbieter zu wechseln, der die Wettsteuer für seine Kunden übernimmt. Denn diese Buchmacher bieten in der Regel schlechtere Quoten und einen schlechteren Kundenservice an.

Auch Boni gibt es bei diesen Wettanbietern häufig nicht oder wenn nur im geringen Umfang. Bei einem Sportwettenanbieter, der die Wettsteuer selbst übernimmt, ist daher zu prüfen, wie sich das eventuell auf die Wettquoten oder die Serviceleistungen auswirkt.



Wettsteuer kann nicht legal umgangen werden


Wie auch immer - der Sportwettenanbieter ist verpflichtet die Wettsteuer in Höhe von fünf Prozent vom Bruttogewinn oder vom Einsatz des Spielers für eine Wette an die deutschen Finanzbehörden abzuführen. Wer im Internet auf einen Sportwettenanbieter stößt, der keine Information übe die fünf-prozentige Wettsteuer auf seiner Webseite stehen hat, der sollte skeptisch werden.

Denn in diesem Fall handelt es sich um einen Anbieter für Sportwetten, der nicht seriös ist. Seriöse Anbieter von Sportwetten gehen nämlich nicht das Risiko ein die Wettsteuer nicht an die zuständige Finanzbehörde zu zahlen. Ein Sportwettenanbieter hat keine Möglichkeit die Wettsteuer zu umgehen.



Häufig praktizierte Umgehung der Wettsteuer


Deutsche Spieler haben allerdings die Möglichkeit die Wettsteuer zu umgehen. Diese Möglichkeit besteht in der Gründung von Spielergemeinschaften. Diese können zum Beispiel mit Freunden oder Bekannten gebildet werden, die im Ausland leben und von dort aus auch agieren.

Darüber hinaus gibt es auch kommerzielle Spielgemeinschaften, die gezielt und ganz offen um Kunden werben und für diese die Wetten abschließen. Diese Umgehung der Wettsteuer ist allerdings nicht legal, wird aber häufig praktiziert. dl

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