Ein verbotenes Springmesser. Foto: zv
Ein verbotenes Springmesser. Foto: zv

Zahl der Taten mit Messern und Schusswaffen im Bezirk Harburg deutlich gestiegen

Harburg - Die Zahl der Taten, bei denen Messer oder Schusswaffen zum Einsatz kamen, sind im ersten Halbjahr 2023 im vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres im Bezirk Harburg besonders stark gestiegen. Das ergab die Antwort des Senats auf eine Kleine Anfrage der beiden CDU-Bürgerschaftsabgeordneten Dennis Thering und Dennis Gladiator.

So ist die Zahl der Straftaten in dem Zeitraum im Bezirk, bei denen eine Schusswaffe eine Rolle spielte von 23 auf 25 gestiegen. Besorgniserregend: Die Zahl der Taten mit Schusswaffe, bei denen tatsächlich geschossen wurde, stieg um fast 67 Prozent von neun auf 15 an.

Dabei handelt es sich nicht nur um scharfe Waffen, sondern auch um Gas- und Schreckschusswaffen, die aber auch zu schweren Verletzungen führen können. Ebenfalls besorgniserregend: Im ersten Halbjahr wurde bei Straftaten öfter mit Schusswaffen geschossen, als in den vorangegangenen vier Jahren im gesamten Jahr.

Zu den schwersten Fällen von Schusswaffengebrauch im Bezirk in diesem Jahr gehört auch die Tat im Phoenix-Viertel Ende Juni, bei der einem 17-Jährigen ins Bein geschossen wurde.

Bei den Fällen, bei denen im ersten Halbjahr dieses Jahres im Bezirk Harburg Messer eine Rolle spielten, ist die Entwicklung im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres noch deutlicher. Die Zahl stieg von 59 auf 74 Taten. Das entspricht einer Steigerung von über 25 Prozent.

Noch eklatanter ist die Entwicklung bei den Taten, bei denen ein Messer auch gegen Menschen eingesetzt wurde. Sie stieg um fast 87 Prozent von 15 auf 28 Taten. Dazu gehören auch zwei erst im Juni und Anfang Juli Monat begangene vollendete Tötungsdelikte. Am 16. Juni wurde ein Tunesier (56) an der Wilhelmstraße von einem Landsmann erstochen. Am 8. Juli erstach ein Tunesier (38) an der Stade Straße im streit einen 54 Jahre alten Türken.

Harburg ist bei den Messertaten der Bezirk mit der höchsten Steigerung in Hamburg. Mehr Messer bei Straftaten wurde nur im Bezirk Mitt im ersten Halbjahr dieses Jahres eingesetzt. Das allerdings deutlich. Dort gab es im ersten Halbjahr dieses Jahres 85 Taten, bei denen Messer gegen Menschen eingesetzt wurden - also fast dreimal so viele wie im Bezirk Harburg. zv