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Messerstiche: 16-Jähriger trotz Ermittlungen wegen Totrschlags auf freien Fuß

Winsen - Nur knapp entkam ein 17-Jähriger am Montag in Winsen dem Tod. Er war niedergestochen worden. Doch der Täter bleibt auf freien Fuß. Die Staatsanwaltschaft Lüneburg konnte den Fall zunächst nicht richtig einordnen.

Das war laut Polizei passiert. Mehrfach soll danach ein 16-Jähriger aus Seevetal, der ganz offensichtlich während einer Stippvisite in Winsen ein Messer dabei hatte, während eines Streits in der Straße Löhnfeld auf seinen Kontrahenten eingestochen haben.

Der erlitt Verletzungen am Oberkörper und musste vor Ort behandelt werden. Dann kam er in ein Krankenhaus. Ärzte führten eine Notoperation durch. So konnte der Zustand des 17-Jährigen stabilisiert werden.

Noch am Tatort hatte die Polizei den 16-Jährigen festgenommen. Die Staatsanwaltschaft Lüneburg ermittelt wegen eines versuchten Tötungsdeliktes. Konkret geht es um Totschlag. Allerdings ist man sich nicht sicher, ob der Tatverdacht "dringend" sei. Vielleicht, so die Überlegung der Staatsanwaltschaft, könnte es auch eine gefährliche Körperverletzung sein, wenn jemand einem anderen mehrfach ein Messer in den Oberkörper sticht.

So wird zwar wegen Totschlag ermittelt, der Festgenommene aber wie nach einer gefährlichen Körperverletzung behandelt. Und die sieht vor, dass Untersuchungshaft wegen Fluchtgefahr, die bei Totschlag wegen der hohen zu erwartenden Strafe angenommen wird, bei einer gefährlichen Körperverletzung eben nur bei "tatsächlichen Anhaltspunkten" für eine Flucht möglich ist.

Diese Fluchtgefahr sieht man bei dem Jugendlichen nicht - auch weil der 16-Jährige einen festen Wohnsitz hat. So konnte er von seinen Eltern abgeholt werden. zv