Am Bahnhof Harburg war der 46-Jährige Gründonnerstag festgenommen worden. Foto: zv
Am Bahnhof Harburg war der 46-Jährige Gründonnerstag festgenommen worden. Foto: zv

Erschossener aus Nienburg: Gründonnerstag griff er in Harburg Polizisten an

Harburg - Der am Osterwochenende in Nienburg bei Bremen bei einem Angriff auf Polizisten erschossene Mann hatte zwei Tage vor seinem Tod in Harburg Bundespolizisten attackiert.

Der Vorfall ereignete sich am Gründonnerstag am Bahnhof Harburg. Der 46-Jährige aus Gambia war von Bundespolizisten aus einem Zug geholt worden, weil er beim Schwarzfahren erwischt worden war. Am Polizeirevier im Bahnhof zückte er ein Messer und versuchte auf die Beamten einzustechen.

Die wehrten zwar den Angriff mit Pfefferspray und Schlagstöcken ab. Dennoch wurden drei Beamte verletzt. So wurden einem der Polizisten ein Arm ausgekugelt, ein anderer verlor ein Teil eines Zahns. Der dritte Polizistin trug eine leichte Schnittverletzung an der Hand davon.

Der 46-Jährige, der bei der Attacke "Allahu Akbar" gerufen haben soll, wurde von der Staatsanwaltschaft dem Haftrichter vorgeführt. Doch der sah keine Haftgründe. So kam der Mann, der bislang in Hamburg nicht im Zusammenhang mit Straftaten aufgefallen war, wieder frei. Am Karfreitag fuhr er zurück nach Nienburg, wo der 2019 eingereiste Mann, der über eine Duldung verfügt, lebt.

Am Ostersonnabend bedrohte er in einer Wohnung seine Freundin. Die flüchtete. Auf der Straße stach der 46-Jährige auf einen Polizeihund ein und bedrohte Beamte. Die setzten ihre Schusswaffen ein. Der 46-Jährige wurde dabei tödlich getroffen. Eine Polizistin wurde durch eine Polizeikugel schwer verletzt. Auch dort soll der Mann "Allahu Akbar" gerufen haben.

Es wird jetzt geprüft, ob ein islamistischer Hintergrund bei dem 46-Jährigen vorlag, er psychisch krank war oder unter Drogeneinfluss stand. zv