Modern, attraktiv, ziemlich Pleite. Der Landkreis Harburg. Foto: zv
Modern, attraktiv, ziemlich Pleite. Der Landkreis Harburg. Foto: zv

30 Millionen Euro Defizit: Landkreis Harburg sucht Spar- und Einnahmequellen

Landkreis - "Wir müssen alle ganz stark sein. Bürger und Mitarbeiter. Der Landkreis ist so richtig pleite". So könnte man die Videobotschaft zusammenfassen, die Landrat Rainer Rempe innerhalb der Verwaltung verschickte. Darin geht er auf die Folgen des bislang nicht erlebten Defizits von über 30 Millionen Euro für die Kommune. Ausgegangen war man ursprünglich von einem Defizit über acht Millionen Euro.

Nun geht natürlich ein Landkreis Harburg nicht pleite. Stattdessen werden sich die die Bürger auf weniger Service und weniger Leistungen einstellen müssen. Gleichzeitig wird man den Menschen in der Kommune tiefer in die Tasche greifen. Der Landkreis will prüfen, wo Geld zu holen ist. Alles, so Rempe in dem Wortlaut der Videobotschaft, die zuerst der Kreiszeitung Wochenblatt vorlag, müsse "auf den Prüfstand". Auch von Einschnitten beim Personal ist die Rede. So sollen Stellen nur dort nachbesetzt werden, wo "möglicherweise Leib und Leben in Gefahr sind" oder der Kommune neuen Aufgaben auferlegt wurden.

Die Gründe für die finanzielle Schieflage nennt Rempe in der Videobotschaft auch. An erster Stelle wird die Unterbringung der Flüchtlinge genannt, die der Kommune bis zu 15 Millionen Euro kostet - pro Jahr. An zweiter Stelle nennt Rempe die Krankenhäuser, deren Situation sich "dramatisch" verschlechtert habe, weil die Betriebskosten enorm gestiegen sind. An dritter Stelle werden Steigerungen bei den Kosten im Sozialbereich genannt.

Richtiug neu sind die Zahlen nicht. Laut einer Sprecherin des Landkreises war die finanzielle Schieflage bereits bekannt. Die Videobotschaft selbst sei etwa zwei Wochen alt. zv