Das Karstadt-Areal, hier vor der Schließung. Foto: zv
Das Karstadt-Areal, hier vor der Schließung. Foto: zv

Karstadt-Areal: Jetzt steht ein jahrelanger Rechtsstreit um das Gebäude an

Harburg - Das Gezerre um das Karstadt-Haus am Schloßmühlendamm wird, so befürchtet es die Bürgerschaftsabgeordnete Birgit Stöver (CDU) zu einer langjährigen "Hängepartie". "Der Senat hat mit der Ausübung des Vorkaufsrechts den Verkauf der ehemaligen Karstadt-Immobilie gestoppt, mit dem Ziel einer geordneten Entwicklung des sogenannten Schippsee-Quartiers, zu dem auch das Karstadt-Areal gehört", so Stöver.

Damit ist der Fall nicht gelöst. Es gibt keine Einigung zwischen Besitzer und Stadt. Hamburg hatte laut Stöver einen Gutachter eingesetzt, der den Verkehrswert des Gebäudekomplexes ermittelte und ein darauf basierendes ein Preislimit gesetzt. "Der Eigentümer ist allerdings nicht bereit, zu dem genannten Preis zu verkaufen und hat Rechtsmittel gegen die Ausübung des Vorkaufsrechts am Karstadt-Areal Harburg eingelegt", so Stöver.

Dass sich diese Situation anbahnt, hatte sich bereits Ende letzten Jahres gezeigt. Damals war im Stadtplanungsausschuss bekannt geworden, dass Stadt und Eigentümer bei den preisvorstellungen weit auseinander liegen. Damals hatte man gehofft, dass die Stadt "nachbessere".

Das ist, so ist die Antwort des Senats auf eine Anfrage von Stöver, offenbar nicht zur Zufriedenheit des Eigentümers passiert.

Sollte es zu einem Gerichtsverfahren kommen, würde, so die Einschätzung von Stöver, das die weitere Entwicklung über Jahre blockieren. "Erfahrungsgemäß beträgt die Dauer von Gerichtsverfahren über alle Instanzen mehrere Jahre", so die CDU-Politikerin.

Für Stöver wäre das ein nicht haltbarer Zustand.  „Das Grundstück der ehemaligen Karstadt-Immobilie befindet sich in zentraler Lage und hat eine besondere Bedeutung für die Entwicklung der Harburger Innenstadt. Es muss schnellstmöglich wieder einer attraktiven Nutzung zugeführt werden", so Stöver.

Was Stöver nicht sagt: Vermutlich dürfte nur ein doch noch tieferer Griff inde die Tasche der Stadtkasse dazu führen, dass sich Eigentümer und die Stadt ohne Gerichtsverfahren einig werden.

Ob das passiert, steht in den Sternen. Stöver befürchtet zudem, dass das Thema durch eine andere "Immobilien-Krise", die rund um den Elbtower, in den Hintergrund rückt.

Die Harburger, so warnt Stöver, müssten erwarten, dass sich mit großer Vehemenz für den Süden Hamburgs eingesetzt wird und nicht der Elbtower oder andere Benko-Immobilien Vorrang bekommen. Stöver: "Ein jahrelanger Leerstand am Schlossmühlendamm wäre eine Katastrophe für die Harburger Innenstadt.“ zv