Gastredner Dr. Malte Heyne. Foto: zv
Gastredner Dr. Malte Heyne. Foto: zv
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Volles Haus bei der Wirtschaftskonferenz des Wirtschaftsvereins

Heimfeld - Mit Dr. Malte Heyne, Hauptgeschäftsführer der Handelskammer, konnte der Wirtschaftsverein einen hochkarätigen Gast für den Impulsvortrag bei der diesjährigen Wirtschaftskonferenz gewinnen. Auf der Wirtschaftskonferenz, die traditionell im Privathotel Lindtner stattfindet, treffen sich Wirtschaftslenker aus dem Hamburger Süden, Verwaltung und Politik, um sich direkt auszutauschen.

Es war längst nicht nur Zustimmung, die Heyne mit seinem Vortrag, der stark an die Klimapolitik angelehnt war, bekam. Denn der Handelskammer schwebt offenbar vor, wie ein "Musterschüler" die ohnehin schon ambitionierten Ziele des Senats zur Klimaneutralität in Hamburg zu toppen. Schon 2040, statt wie vom Senat angepeilt, will man klimaneutral sein.

Zuhörer vermuten, dass Kalkül dahinter steckt: mit so einem tollen Ziel wird man von der Politik nicht so gegängelt. Doch die Kernfrage beantwortete Heyne nicht. Wie das klappen soll,

. Zwar dürfte die Handelskammer Hamburg damit bei der Hamburger Politik gut ankommen. Die Gesetze werden allerdings woanders, in Brüssel und Berlin gemacht. Dort dürfte der Einfluss der Handelskammer minimal sein.

Dass man bei so ambitionierten Zielen es gerade der Wirtschaft leichter machen muss, ist Heyne bewusst.  So übte er Kritik an der Überregulierung. Zwar würden die Politiker in ihren "Sonntagsreden" immer von Entbürokratisierung sprechen. 

Die Realität sehe, so sagte er mit Blick auf das gerade beschlossene Lieferkettengesetz, dass für viele Firmen mit hohen bürokratischen Aufwand verbunden ist, anders aus. Heyne mahnte „praxistaugliche Regeln“ an. Man müsse Unternehmen befähigen, die Herausforderungen der Zukunft auch meistern zu können.

 „Wir wissen, wie wir leben wollen“, so  Heyne. Unklar sei dagegen oft das „wovon“. Letztendlich hänge Wohlstand und die Verwirklichung von vielen Zielen von einer starken Wirtschaft ab.

Auf praktische Probleme bei dem Ausstieg aus fossilen Energien, machte Arnold G. Mergell, Chef bei der Hobum Oleochemicals GmbH, nach der Rede aufmerksam. Man können nicht zeitlich ambitionierte Klimaziele vorgeben, dann aber Jahre brauchen, um von den Behörden die dafür notwendigen Anlage genehmigt zu bekommen.

Klartext sprach auch Ulf Gehrckens, Vizepräsident bei Aurubis. Er wies auf die Energiepreise als wichtigen Parameter für den Wirtschaftsstandort hin. Dafür bekam er viel Applaus aus dem Saal. Zwar wollte Hansjörg Schmidt, Fachsprecher für Wirtschaft in der SPD-Bürgerschaftsfraktion, offensichtlich so etwas wie einen Gegenpunkt setzen. Der Applaus für seine „Gegenrede“ fiel spärlich aus.

Franziska Wedemann, Vorsitzende des Wirtschaftsvereins, zog eine positive Bilanz. "Wir hatten ein volles Haus. Das Format ist ein Erfolg." Persönlich sei sie froh, dass mit Heyne nach den "Rebellenjahren" wieder der alte Hauptgeschäftsführer bei der Handelskammer am Ruder steht - auch wenn sie nicht in allen Bereichen mit ihm übereinstimme. zv

 
Dennis Winand, Nina Menneken und Arnold G. mergell. Foto: zv

Dr. Regina Marek, Binanca Blomenkamp und Eckhardt Rehfeld. Foto: zv

Rainer Bliefernicht, Klaus-Peter Hesse und Robert Timmermann. Foto: zv

Claudia Loss, Frank Richter und Sören Schumacher. Foto: zv