Rund 200 Gäste feiern die Eröffnung des Harburger Hospizes

131211Hospiz1Langenbek - Seit fast fünfzehn Jahren besteht in Harburg der Wunsch, ein stationäres Hospiz zu eröffnen. Am Mittwoch feierte das Harburger Rote Kreuz in Langenbek

mit rund 200 Gästen die Eröffnung des ersten Hospizes im Hamburger Süden - einen Tag vor der Verhandlung am Hamburger Verwaltungsgericht.

Wie berichtet, hatte ein Ehepaar, das in der direkten Nachbarschaft zum DRK-Hospiz am Blättnerring lebt, Klage gegen die vom Bezirksamt erteilte Baugenehmigung erhoben.

Zu den vielen Gästen gehörte auch Hamburgs Gesundheitssenatorin Cornelia131211Hospiz5 Prüfer-Storcks. „Sterben und Tod dürfen keine Tabuthemen sein. Hospize sind als Einrichtungen für ein würdevolles Lebensende inzwischen anerkannt und etabliert. Sie gehören zu unserm Leben dazu – und deshalb auch mitten in Wohngebiete“, sagte die 131211Hospiz3Gesundheitssenatorin in ihrer Begrüßungsrede.

Und: "Man muss akzeptieren, wenn soziale Einrichtungen in der Nähe sind. Und sollte sie nicht erst gut finden, wenn man sie selbst braucht."

DRK-Präsident Dr. Rudolf Seiters sagte in seiner Rede: „Den Gedanken der Hospizbewegung, den Tod nicht in einer einsamen Kammer geschehen zu lassen, ihn wie die Geburt in die Familie, in unser Leben mit hineinzunehmen, ist ein wichtiger Aufruf an unsere Zeit. Es gilt Sterbenden und Trauernden gleichermaßen beizustehen und ihnen auf dem letzten Weg eine Hand zu reichen.“131211Hospiz6

Zu den weiteren gut 200 Gästen der Eröffnung gehörten unter anderem. Hubertus Meyer-Burckhardt, Filmproduzent und Gastgeber der NDR-Talkshow, Gourmet-Experte Vijay Sapre, Michael Pahl, Pressesprecher der Deutschen Fernsehlotterie, Mike Powelz, Buchautor und Chefredakteur der Hörzu, sowie Pröbstin Carolyn Decke.

131211Hospiz44Die Veranstaltung wurde moderiert von Bettina Tietjen, die auch Schirmherrin der Einrichtung ist. Für Tietjen, die selbst in Harburg lebt, ist das Hospiz eine Herzensangelegenheit: „Mir ist es ein wichtiges Anliegen, dass wir das Sterben nicht verdrängen, sondern als einen Teil des Lebens annehmen und ihm einen Platz in der Mitte der Gesellschaft geben. Darum engagiere ich mich für das Hospiz in Hamburgs Süden. Wer hier lebt, soll sich auch in der letzten Lebensphase in gewohnter Umgebung gut aufgehoben fühlen.“

 

Die ersten Gäste können das Hospiz ab dem 16. Dezember beziehen. Insgesamt bietet die Einrichtung Platz für zwölf Schwerstkranke. Bislang stehen sieben Personen auf der131211Hospiz55 Warteliste. „Natürlich werden wir nicht ab dem ersten Tag voll ausgelastet sein“, so DRK-Kreisgeschäftsführer Harald Krüger. „In der Vergangenheit sind wir jedoch immer wieder von Harburgern angesprochen worden, wann wir endlich eröffnen. Das hat mir gezeigt, dass wir mit dem Bau unseres Hospizes die richtige Entscheidung getroffen haben. Ich gehe davon aus, dass unsere Einrichtung spätestens ab dem kommenden Frühjahr weitestgehend ausgelastet sein wird.“

Das Rote Kreuz schafft mit dem Hospiz  über 20 neue Arbeitsplätze. Neben Geschäftsführerin Britta True und etwa 15 131211Hospiz2Pflegefachkräften werden auch eine Fachliche Leitung, eine Pflegedienstleitung sowie Reinigungs- und Hauswirtschaftskräfte in der Einrichtung tätig sein.

Für die Gäste entstehen für den Aufenthalt keine Kosten – diese werden zu zehn Prozent vom Harburger Roten Kreuz als Träger sowie zu neunzig Prozent von den Kranken- und Pflegekassen übernommen. Das bedeutet für das DRK-Harburg, dass es jedes Jahr rund 250000 Euro durch Spenden aufbringen muss. Am Sonnabend, 14. Dezember, findet von 11 bis 17 Uhr im Hospiz ein „Tag der offenen Tür“ statt.


Für den laufenden Betrieb ist das DRK-Harburg dringend auf Spenden angewiesen:
DRK-Spendenkonto
„Hospiz für Hamburgs Süden“
IBAN: DE57200505501262208208
BIC: HASPDEHHXXX
Konto-Nr. 1262 208 208
BLZ 200 505 50
Hamburger Sparkasse