Auf Initiative von Schülern des Gymnasium Süderelbe wurde 2020 eine Informations- und Gedenkstele in der Nähe des ehemaligen KZ-Außenlagers Neugraben errichtet. Foto: Christian Bittcher
Auf Initiative von Schülern des Gymnasium Süderelbe wurde 2020 eine Informations- und Gedenkstele in der Nähe des ehemaligen KZ-Außenlagers Neugraben errichtet. Foto: Christian Bittcher

Hamburg erwirbt Areal in Neugraben: Gedenkstätte für KZ-Außenlager wird realisiert

Neugraben – An das Außenlager des KZ-Neuengamme am Falkenbergsweg in Neugraben erinnert nicht viel: Lediglich ein Granitfindling mit Gedenktafel auf dem Gelände des ehemaligen Außenlagers und eine Informationstafel am Falkenbergsweg (Foto), erinnern an das im September 1944 errichtete Lager.

In dem Lager lebten 500 Jüdinnen, die zumeist aus der Tschechoslowakei stammten. Sie waren über Theresienstadt in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert worden. Dort selektierte die SS sie zum Arbeitseinsatz in Hamburg aus.

Das soll sich nun ändern: Die Stadt Hamburg hat ein Flächenpaket mit 12 Arealen in verschiedenen Bezirken der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben erworben. „Der zur Finanzbehörde gehörende Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG) hat im Umfang von über 453.000 Quadratmetern Flächen der Bundesanstalt für Immobilien (BImA) erworben“, teilte die Finanzbehörde am Mittwoch mit.

Zu diesen Flächen gehört auch das Areal in Neugraben: „Besonders hervorheben möchte ich, dass mit diesem Erwerb die Realisierung einer Gedenkstätte in Form eines historischen Lehrpfades am Standort des ehemaligen Frauenaußenlagers des KZ-Neuengamme in Neugraben erfolgen kann. Ein wichtiges Zeichen, um die Erinnerung an die dunkelsten Kapitel unserer Geschichte und das Gedenken an die Opfer der NS-Verbrechen auch für kommende Generationen weiter wach zu halten“, sagte Hamburgs Finanzsenator Dr. Andreas Dressel.

Und Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien, betont: „Mit dem Flächenankauf kann nun auf dem Gelände des ehemaligen Frauenaußenlagers des KZ Neuengamme in Neugraben an die Verbrechen des Nationalsozialismus erinnert werden. Ich freue mich, dass damit jetzt zusammen mit dem Bezirk ein Projekt aus dem Gedenkstättenkonzept der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte zur Erinnerung an die Opfer der NS-Verbrechen umgesetzt werden kann, dass wir im Sommer vorgestellt haben.“ cb