Initiative "Ja zur Nö" träumt vom "unkommerziellen sozialen Zentrum"

120611laubWilstorf – „Praktische Aneignung“ nennen es die Mitglieder der Initiative Ja zur Nö, wenn in der Nöldekestrasse der Garten des ehemaligen Jugendzentrums gekapert, endlich mal gesäubert und anschließend Musik

gespielt und gegrillt wird. Denn wenn es nach den rund 30 Teilnehmern geht, wird das Gebäude ein „selbstverwaltetes unkommerzielles soziales Zentrum“.

Davon wollen die Stadt und die Sprinkenhof AG, die das seit zwei Jahren leerstehende Gebäude verwaltet, nichts wissen. Es wird, bislang ziemlich erfolglos, ein Mieter gesucht, der das Gebäude wieder herrichtet und Miete zahlt.

Die Sichtweise der Initiative ist da anders. Das Gebäude gehört der Stadt und somit den Menschen, so ihre Argumentation. „Wir fordern die Zuständigen in der Stadtverwaltung dazu auf, bei der Vergabe von Nutzungsgenehmigungen für städtische Gebäude von dem Kriterium des maximalen Profits abzurücken”, heißt es in einer Stellungnahme der Initiative.

Am Ende würde, sollte das Anliegen umgesetzt werden, das unkommerzielle Zentrum vermutlich ganz konventionell via Steuern durch die Stadt finanziert werden müssen. Die Chancen sind ausgesprochen schlecht für solche Ideen. Die SPD hat sich, auch in Hinblick auf kommende Generationen und der im Gesetz festgeschriebenen Schuldenbremse, für den Weg der Haushaltssanierung entschieden. Da heißt es sparen. Denn ab 2020 soll die Hansestadt keine neuen Schulden mehr machen dürfen.

Die Altschulden sind dann absehbar trotzdem noch da. Mit 25 Milliarden Euro steht die Hansestadt allein bei den Banken in der Kreide. zv