Deutschlands erstes Inklusions-Hausboot hat in Harburg festgemacht
Werner Pfeifer (v.l.) , Nicole Meyer, Arnold Schnittger, Bärbel Meyer, Nico und Rüdiger Chamier auf der Huckleberry Finn. Foto: Christian Bittcher

Deutschlands erstes Inklusions-Hausboot hat in Harburg festgemacht

Harburg – Die „Huckleberry Finn“ ist da: Deutschlands erstes Inklusions-Hausboot hat im Harburger Binnenhafen festgemacht. Und wenn alles klappt, soll das von Arnold Schnittger und seinem Team initiierte Projekt auf Dauer in Harburg bleiben.

Am Freitag-Nachmittag machte der Katamaran nach gut acht Stunden Fahrt neben der Stadersand von Werner Pfeifer fest. Vorher lag es in Artlenburg nahe Lauenburg. Das bedeutet aber für alle Beteiligten aber sehr viel Fahrerei. Deshalb wäre der Harburger Binnenhafen Wunschliegeplatz Nummer 1 in Hamburg.

Inspiriert von seinem schwerbehinderten Sohn Nico hat Arnold Schnittger das Projekt Hausboot Huckleberry Finn entwickelt. Früher war er mit ihm auf dem Segelboot unterwegs, schob ihn im Rollstuhl quer durch Deutschland oder legte Teile des Jakobswegs mit ihm zurück. Mittlerweile ist Nico 28 Jahre alt. Das Segelboot wurde durch das Hausboot ersetzt.

Und dieses barrierefreie Hausboot soll auch anderen Menschen zugutekommen: „Kinder, Jugendliche und Menschen mit Behinderungen können meist nicht am Wassersport teilnehmen“, sagt Schnittger, „aber gerade dort bieten sich unzählige Möglichkeiten, die Welt und die Natur zu erleben.“

Das soll in Zukunft auf der „Huckleberry Finn“ möglich gemacht werden. Besonders Kinder mit Behinderungen und Menschen mit Einschränkungen soll der Zugang zu den heilsamen Erfahrungen auf und mit dem Wasser ermöglicht werden. Übernachtet wird auf dem Boot nicht. Es ist nur für Tagesausflüge und Events konzipiert.
Ausflüge für Menschen mit Behinderungen, Kinder mit Traumata oder Menschen mit Demenz. Sie können für einige Stunden auf dem Boot die Natur genießen, die Seele baumeln lassen und Kraft für den Alltag tanken.

Darüber hinaus soll das Boot auch für gemeinsames Kochen, kulturelle Veranstaltungen wie Lesungen und kleine Konzerte genutzt werden.  Finanziert wird das Projekt über Sponsoren und dem gemeinnützigen Verein Nicos Farm e.V. Für die Teilnehmer ist die Zeit an Bord kostenlos.

Die nächsten Wochen wird die „Huckleberry Finn“ neben der Stadersand liegen. „Auf Dauer suchen wir aber einen anderen festen Liegeplatz im Harburger Binnenhafen für das Hausboot“, sagt Arnold Schnittger. Außerdem ist er auf der Suche nach weiteren Sponsoren und Menschen, die das Projekt ehrenamtlich unterstützen. Weitere Infos gibt es unter der Telefonnummer 0170/4131404 oder per Mail an info@nicosfarm.de (cb){image}