Technik aus Harburg im All: Sensoren der TUHH messen Daten von Matthias Maurer
Unser Mann im All: Astronaut Matthias Maurer bricht Donnerstag zur ISS auf. Foto: ESA/NASA

Technik aus Harburg im All: Sensoren der TUHH messen Daten von Matthias Maurer

Harburg – Wenn am morgigen Donnerstag der deutsche Astronaut Matthias Maurer mit der Weltraummission Cosmic Kiss zur ISS aufbricht, dann sind auch Wissenschaftler aus Harburg in Aktion. An einem der Experimente vor Ort ist Junior-Professor Ulf Kulau von der Technischen Universität Hamburg beteiligt. Er hat Sensoren für ein smartes Shirt des Astronauten entwickelt, das minimale, durch den Herzschlag bedingte, Brustkorbbewegungen misst.

Astronaut Matthias Maurer wird das Shirt während seines Aufenthalts im All tragen und die daraus gewonnen Daten anschließend zur Erde schicken. An der TU Hamburg werden diese dann von Kulau und dem gesamten Team (DSI Aerospace Technologie GmbH, DLR Bremen, Uni Bielefeld) ausgewertet und analysiert.

Ziel der Wissenschaftler ist es, herauszufinden, ob die Methode geeignet ist, Maurers Herz, während dessen sechsmonatigen Aufenthalts auf der ISS zu beobachten und wie die Signalverarbeitung auch unter Raumfahrtbedingungen noch weiter in den Sensor integriert werden kann.

Das Smart Shirt ist mit zwei daumengroßen Sensoren ausgestattet, die am Herzen und an der Halsschlagader von Astronautinnen und Astronauten kleinste Bewegungen wahrnehmen können. Aus diesen sollen wichtige Herzparameter wie der relative Blutdruck, ebenso wie die Öffnungs- und Schließzeiten der Herzklappen berechnet werden können. „Mit dieser Methode könnten wir zukünftig mit kleinster Technologie tiefere Einblicke in die Physiologie eines Astronauten bekommen, und so zum Beispiel die Folgen des Muskelabbaus in der Schwerelosigkeit beobachten“, erklärt Kulau.  (cb)