Operation geglückt: Krankenhausteam hilft ehrenamtlich der kleinen Fatema
Dr. med. Annika Steinbrink, Chefärztin Kinderchirurgie; Dr. med. Olaf Klüger, Sektionsleiter Kindertraumatologie; Dr. med. Christian Luckert, Oberarzt Kinderchirurgie; Nadine Schmand, Krankenschwester der Station Calixta; Fatema; Bozèna Pirghatari, Mitarbeiterin in der Radiologie (v.l.) Foto: pr

Operation geglückt: Krankenhausteam hilft ehrenamtlich der kleinen Fatema

Heimfeld - Ehrenamtlich haben Ärzte im Krankenhaus Mariahilf die sieben Jahre alte Fatema operiert und ihr so viel Lebensqualität und die Chance auf eine gute Zukunft gerettet.

Denn das kleine Mädchen aus Afghanistan drohte die Amputation des linken Beines. „Das Mädchen kam mit dem Verdacht auf eine Infektion des Knochenmarkraums im Unterschenkel nach einem komplizierten Unterschenkelbruch zu uns in die Klinik“, sagt Dr. Annika Steinbrink, Chefärztin der Kinderchirurgie.

Zwar wurde Fatema mehrfach in ihrer Heimat operiert. Dort sind aber die Möglichkeiten eingeschränkt. „In Krisengebieten ist die letzte Option häufig die Amputation, das wollen wir von nun an so vielen Kindern wie möglich ersparen“, so die Ärztin. „Erst hier konnten wir ihr abschließend helfen, da die Operationen des komplizierten Beinbruchs dort nicht mit unseren zu vergleichen sind.“

Die Gefahr durch die Infektion ist beseitigt. „Die Wundheilung ist gut und das Mädchen kann bereits wieder ohne Krücken laufen“, so die Chirurgin. Trotzdem wird das Kind im Mariahilf weiter behandelt. Auf Grund einer Wachstumsstörung des betroffenen Knochens wurde das Mädchen ein weiteres Mal operiert.

Im Krankenhaus kümmert sich Bozèna Pirghatari aus der Radiologie jederzeit um das Mädchen. Sie hilft bei sprachlichen Barrieren und begleitet Fatema seit der ersten Ankunft in der Klinik. „Ich erkläre ihr das Vorgehen und die nächsten Schritte, was die ärztliche Behandlung angeht“, so die Frau. Aber auch neben dem medizinischen Alltag, kümmert sie sich um Fatema. „Wir gehen zusammen Eis essen in der Cafeteria, ich spiele mit ihr und bin als Ansprechpartnerin jederzeit für Fatema da.“

Das die Siebenjährige überhaupt in Heimfeld behandelt werden kann, ist dem Verein Friedensdorf International zu verdanken. Die 1967 unter dem Eindruck des Sechs-Tages-Krieges in Oberhausen gegründete Hilfseinrichtung holt  kranke und verletzte Kinder aus Kriegs- und Krisengebieten zur medizinischen Versorgung nach Deutschland. Nach der Behandlung kommen die Kinder zurück zu ihren Familien in ihre Heimat.

Die Kooperation mit dem Krankenhaus an der Stader Straße ist frisch. Dabei übernimmt die Helios Klinik die kompletten Kosten für die Behandlung. Iniitiiert wurde die Partnerschaft von der Chefin der Kinderchirurgie. Fatema ist das erste Kind, dem im Rahmen der lang angelegten Kooperation in dem Heimfelder Krankenhaus geholfen werden konnte. zv