Lightywood-Projekt entsteht auf der Harburger Schlossinsel
Das geplante Lightywood-Projekt auf der Schlossinsel. Foto: primus

Lightywood-Projekt entsteht auf der Harburger Schlossinsel

Harburg – Der Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG) hat die letzten freien Baugrundstücke auf der Schlossinsel vergeben.

Den Zuschlag hat der Hamburger Projektentwickler Primus developments bekommen, der sich mit anspruchsvollen Büro- und Wohnungsbauten in Wasserlage einen Namen gemacht hat. Das Besondere des „Lightywood-Projekts“ auf der Schlossinsel mit rund 10.000 bis 12.000  Quadratmetern Büro- und Laborflächen: Ein fünfstöckiges Gebäude in Form eines H zwischen Zitadellenstraße und Lotsekai wird fast komplett aus Holz gebaut.

Primus-Chef Achim Nagel: „Es ist im Grunde genommen fahrlässig, nicht die Chance zu ergreifen, mit dem Baustoff Holz in unseren Gebäuden das vorher der Atmosphäre entzogene CO2 für 50 bis 100 Jahre zu speichern und während dieses sprichwörtlichen Luftholens dafür zu sorgen, dass das verbrauchte Holz nachgewachsen ist, wenn die Gebäude ersetzt werden müssen.“

Primus developments hat Erfahrungen mit der Holzbauweise. „Wie Lego für Erwachsene“ bezeichnete ein Polier auf der Baustelle in Wilhelmsburg das Prinzip, nach dem das Studentenwohnheim „Woodie“ errichtet wurde. Holz-Modul für Holz-Modul wurden in eine Fassung aus Beton implementiert. Am Ende der um die Hälfte verkürzten Bauzeit waren 371 individuell eingerichtete Apartments fertig.

Auf dem Baufeld 1 jenseits der Zitadellenstraße sind ein Parkhaus mit rund 250 Stellplätzen und ein Bürogebäude geplant, in dem Erdgeschoss sollen  noch Laborräume untergebracht werden. Bisher konnte man davon ausgehen, dass unter der 380-Kilovolt-Hochspannungsleitung aus gesundheitlichen Gründen nur ein Parkhaus gebaut werden könnte. Nagel: „Wir bauen die Büros für ein Ingenieurunternehmen aus der Luftfahrtbranche. Die haben uns versichert, dass man das Problem technisch in den Griff bekommt.“

Das Lightywood-Projekt wird für umlaut engineering Hamburg (vormals P3) entwickelt, ein Unternehmen mit Schwerpunkt in der Beratung zu technischen Strategien, speziell in der Luft- und Raumfahrt. Umlaut wird in dem Gebäude unter der Hochspannungsleitung rund 6000 Quadratmeter übernehmen. Und genau dieser Umstand zwingt Primus zur Eile, denn Umlaut ist bisher im Channel 10 an der Blohmstraße untergebracht, muss dort aber bald raus. Nagel: „Wir werden gleich nach der Sommerpause anfangen und hoffentlich Mitte 2022 fertig sein.“ Zuvor gibt es noch einen Architektenwettbewerb, an dem sich sieben renommierte Büros beteiligen.

Und warum heißt das Projekt nun „Lightywood“? Wood bezieht sich auf die Holzbauweise, Lighty dagegen auf die künftigen Mieter. Nagel: „In Harburg siedeln immer mehr Unternehmen der Leichtindustrie an. Ingenieurbetriebe, die elektronische Produkte fertigen oder prüfen, die löten und schweißen, aber eher im Labor.“ ag