Estesperrwerk: Offene Tore sorgen für Streit um Hochwasserschutz
Das Estesperrwerk in Cranz. Foto: André Zand-Vakili

Estesperrwerk: Offene Tore sorgen für Streit um Hochwasserschutz

Cranz - Acht Tage lang waren im November letzten Jahres die Tore des Estesperrwerks nicht einsatzbereit.

Das geht aus der Antwort des Senats auf eine Anfrage der Grünen hervor. Grund waren Baggerarbeiten. sie sind nötig, um angesammelten Schlick zu beseitigen, der sonst die Tore versperren würden.

Über die Ursache der Verschlickung gehen die Meinungen auseinander. Gudrun Schittek, Sprecherin der Grünen für Süderelbe mach "tidal pumping" in Folge der Elbvertiefung dafür verantwortlich. „Wenn der Verschluss der Tore des Estesperrwerks in der Sturmflutzeit nicht gesichert ist, ist das Alte Land in Gefahr. Glücklicherweise war im November kein Wind aus Nordwest", so Schittek.

In der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation hält man das für eine steile These. "Wir haben schon immer Probleme mit Schlickablagerung in der Elbe gehabt", so Sprecherin Susanne Meinecke.

Hinter dem Bergriff "tidal pumping" verbirgt sich der Effekt, dass die Flut Sedimente aus der Nord see in die Tiedeelbe spült. Da die Flut stärker ist als die Ebbe, werden weniger Sedimente in Richtung Nordsee wieder raus gespült. Was "übrig ist" setzt sich besonders stark an den Stellen ab, an denen es ruhiger ist. Dazu gehören vor allem Hafenbecken, aber auch das Mühlenberger Loch.

Aufschlussreich könnte es am 22.Januar werden. Ab 19 Uhr findet im Gasthaus zur Post am Estedeich 88 in Cranz eine Bürgerinformationsveranstaltung statt, bei der Vertreter von HPA Rede und Antwort stehen werden. zv