Sarah Moysen bekommt die Königskette angelegt. Foto: zv
Sarah Moysen bekommt die Königskette angelegt. Foto: zv

Nach 986 Schuss: Sarah Moysen ist Königin der Heimfelder Schützen

Heimfeld - Für eine Frisur mit Pferdeschwanz ist so eine Königskette nicht gemacht: So dauerte es auch ein Tickchen länger, bis am Sonntagabend Sarah Moysen die gut 25 Kilo schwere Königsketten angelegt bekommen hatte. Die 37-Jährige, berufstätige Mama, wie sie sagt, ist die die neue Schützenkönig beim Schützenverein Heimfeld von 1890.

"Ich hatte einfach Lust dazu", sagt Moysen, die die Übernahme der Königswürde sichtlich genoss. Den Vogel, genauer gesagt den Rumpf, abzuschießen war vorher ein harter Kampf gewesen - und "Frauensache". Mit Moysen war nur Caro Kabuse ganz zum Schluss in den Schießstand gegangen.

Dort gab es ein sehr langes Duell. Erst um 18:03 Uhr, auf den Vogel waren 986 Schuss abgegeben worden, fiel der Rumpf. "Es gab viel Jubel und sogar Freudentränen", sagt eine Schützin.

Überhaupt wird 2023/2024 für die Heimfelder Schützen "Frauensache". Mit Vera Lünzmann, Nadine Gruschwetz und Caro Kabuse sind drei Frauen die Adjutanten, die die Königin unterstützen, auf Bälle und andere offizielle Anlässe begleiten werden. Und auch der Vizikönig ist eine Frau. Es wurde Ricarda Kruse.

Mit Moysen ist die mittlerweile dritte Frau Königin bei den Heimfelder Schützen. Dafür war nach der Jahrtausendwende extra die Satzung geändert worden. Dem Verein tut das gut. Bei der Verleihung von Orden und Pokalen, zeigte sich, dass Frauen nicht nur dabei sind, sondern sie auch richtig abräumen.

Und auch das gehört zu einem "gesunden" Verein. Die Heimfelder Schützen bekommen auch neue Mitglieder. Darunter ist sogar ein prominentes. Ex-Bezirksamtsleiter Torsten Meinberg trat vor drei Monaten in den Verein ein. Seine Lebensgefährtin und sein Sohn kamen gleich mit. "Das war sehr spontan", sagt Meinberg. "Ich war beim Königsball und das hat mir einfach viel Spaß gemacht." zv