Was genau ist eine E-Vignette?
Foto: André Zand-Vakili

Was genau ist eine E-Vignette?

RatgeberDie generelle Maut in Europa ist von Land zu Land unterschiedlich. Während in einigen Staaten nach gefahrenen Kilometern abgerechnet wird, arbeiten die anderen mit einer Vignette. Das umgangssprachliche »Pickerl« gibt es nun schon seit vielen Jahrzehenten. Jetzt gibt es die moderne Form, die E-Vignette. Eingesetzt wird sie heute für Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen und soll die klebende Vignette langsam ablösen. In diesem Artikel möchten wir die wesentlichen Eigenschaften der E-Vignette vorstellen und aufzeigen, in welchen Ländern sie erhältlich ist.

Was ändert sich mit der E-Vignette?

Wer bisher nach Österreich oder Slowenien gefahren ist, musste sich zuvor eine Vignette für sein Fahrzeug kaufen und diese an der Innenseite der Windschutzscheibe anbringen. Solange diese Vignette gültig war, durften damit alle Straßen des jeweiligen Landes befahren werden. Jetzt mit der E-Vignette haben sich einige Dinge verändert. So ist die E-Vignette jetzt mit dem KFZ-Kennzeichen verknüpft, wodurch diese nicht einfach weitergegeben werden kann. Beim Kauf müssen also Zulassungsland, Mautklasse und Kennzeichen angegeben werden. Sollten die Angaben mit dem Fahrzeug nicht übereinstimmen, gilt die Maut als nicht bezahlt und es drohen Bußgelder. Doch was bessert sich mit der elektronischen Vignette?

  • Sie kann jederzeit und ortsunabhängig erworben werden
  • Es muss kein Aufkleber mehr ins Auto geklebt werden
  • Nach Ablauf der Gültigkeit verschwinden die Daten aus dem Mautsystem

Was gilt es beim Kauf der E-Vignette zu beachten?

Während die herkömmliche Vignette zum Kleben nach dem Kauf sofort einsatzbereit war, könnte es bei der elektronischen Variante unter Umständen zu Verzögerungen kommen. Denn die Anbieter sind erst nach dem 18. Tag des Kaufs dazu verpflichtet, die Gültigkeit nachzuweisen. Vor dem Kauf sollte der Anbieter daher stets unter die Lupe genommen werden. Sollte die elektronische Vignette außerdem teurer sein, als die analoge, so ist von einem Kauf abzuraten. 

In welchen Ländern gibt es der die E-Vignette?

Jedes Land geht unterschiedlich schnell mit Neuerungen und Innovationen um. In Bezug auf die Vignetten und Mautpflicht dürfen Autoreisende ab 2022 die E-Vignette für Slowenien erwarten. Die kleine Republik hat flächendeckend auf die »E-Vinjeta« umgestellt. Die Überprüfung der Fahrer erfolgt nun auch automatisch mit Hilfe der DARS. Dies ist die Betreibergesellschaft des Mautsystems. Dank spezieller Kameras ist es möglich, die KFZ-Kennzeichen zu erkennen und mit dem Mautsystem abzugleichen. Liegt für eines dann keine E-Vignette vor, wartet ein Bußgeld von bis zu 800 Euro. Darüber hinaus bietet auch die ASFiNAG, die Betreibergesellschaft der Maut in Österreich, eine digitale Vignette an. Das gilt ebenso für:

  • Polen
  • Rumänien
  • Schweden
  • Dänemark
  • Luxemburg
  • Niederlande

Die Schweiz hatte die E-Vignette für 2022 angekündigt, musste die Einführung jedoch nochmals auf 2023 verschieben. Zu den anderen europäischen Ländern stehen bis dato noch keine neuen Informationen zur Verfügung.

Fazit: Praktisch, flexibel und bequem

Die E-Vignette ist im Vergleich zum analogen Aufkleber deutlich praktischer und flexibler. So kann jeder Fahrer jederzeit und ortsunabhängig eine solche kaufen und muss keinerlei Sticker mehr aufkleben oder abkratzen. Gleichzeitig profitieren die jeweiligen Länder, da die Kontrolle vollkommen digital funktioniert und da die E-Vignette nicht übertragbar, sondern ans Kennzeichen geknüpft ist, können die Einnahmen durch die Maut nochmals gesteigert werden. Ein kleiner Nachteil ist jedoch, dass jeder Verbraucher nun sein Kennzeichen angeben muss. Zwar werden die Daten nach Ablauf der elektronischen Vignette wieder gelöscht, eine Umstellung wird es für viele Fahrer dennoch sein. Und auch die Bußgelder sind in vielen Ländern deutlich angestiegen, was ebenfalls den einen oder anderen verärgern dürfte.