Hamburg ist für AuPairs eine interessante Stadt: Foto: Andre Zand-Vakili
Hamburg ist für AuPairs eine interessante Stadt: Foto: Andre Zand-Vakili

Kosten eines AuPair: Was Gastfamilien wissen sollten

Ratgeber - Beruf, Kinder und Haushalt unter einen Hut zu bringen: das kann eine echte Herausforderung sein. Einige Familien entscheiden sich für ein Au-Pair als temporäres neues Familienmitglied. Vor allem die Kinderbetreuung fällt in den Aufgabenbereich des Au-Pairs und stellt damit eine echte Entlastung für Familien dar. Aber welche Kosten kommen mit einem Au-Pair eigentlich auf die Gastfamilie zu?

Die einmaligen Kosten im Überblick

Wenn es um die Au-Pair Kosten geht, gibt es zum einen einmalig anfallende Kosten sowie weitere Kosten, die jeden Monat anfallen. Was umfassen die einmaligen Kosten? Einen vergleichsweise großen Posten nimmt der Allround-Service einer in Anspruch genommenen Au-Pair Agentur ein. Hier sind die Kosten von Agentur zu Agentur unterschiedlich, doch mit einem höheren dreistelligen Betrag bis hinein in den vierstelligen Bereich kann man rechnen. Welche Leistungen bekommt man dafür? Zum einen hilft die Agentur nach der Suche nach dem passenden Au-Pair. Das kann zum Beispiel beinhalten:

  • die Suche nach einem Au-Pair mit bestimmten Voraussetzungen wie etwa absolvierten Babypflegekursen für die Betreuung von sehr jungen Kindern
  • die Suche nach einem Au-Pair aus einem Land mit einer bestimmten Sprache, weil die Kinder erste Lernschritte in dieser Sprache machen sollen
  • die Suche nach einem Au-Pair mit einem Führerschein, weil die Gastfamilie zum Beispiel eher ländlich ohne nennenswerten Nahverkehr wohnt

Die Agentur fungiert also als Vermittlerin zwischen Au-Pair und Gastfamilie und bringt beide nach Prüfung ihrer individuellen Profilangaben für gute Chancen auf ein harmonisches Miteinander zusammen. Üblicherweise bleibt die Au-Pair Agentur während der kompletten Aufenthaltsdauer des Au-Pairs Ansprechpartnerin für die Familien und steht bei Fragen oder aufkommenden Problemen mit Rat und Tat zur Seite. Einmalig fallen außerdem die Reisekosten für die Anreise des Au-Pairs an. Das inkludiert Posten wie Flug und Visum, die abhängig von den Konditionen der Agentur oftmals zumindest anteilig von den Gastfamilien gezahlt werden und dessen Höhe je nach Heimat des Au-Pairs sehr individuell ausfallen kann. Zu den einmaligen Kosten kommt außerdem die Ausstattung des Zimmers des Au-Pairs hinzu. Manche Familien haben bereits ein gut eingerichtetes Gästezimmer und müssen nur noch einige Kleinigkeiten besorgen. Andere Familie stehen vor der durchaus kreativen und spaßigen Aufgabe dem Au-Pair ein gemütliches Zimmer mit allem Notwendigen von Bett, Schrank, Schreibtisch bis hin zu Bettwäsche, Handtüchern und dem ein oder anderen einladenden Dekoartikel einzurichten. Dementsprechend individuell fallen die Kosten hierfür aus. Die einmaligen Kosten im Überblick (Stand 01/2024):

  • Vermittlung durch die Au-Pair Agentur: individuell, grob um die 1.000 Euro
  • Anreisekosten für das Au-Pair: individuell, oft muss rund die Hälfte der Reisekosten von der Gastfamilie getragen werden
  • Erstausstattung für das Zimmer des Au-Pairs: individuell

Diese Kosten kommen monatlich auf die Gastfamilie zu

Um es direkt vorweg zu beantworten: mindestens um die 500 Euro sollte man pro Monat an regelmäßig anfallenden Kosten für das Au-Pair einplanen. Das entfällt zum einen auf variable Kosten wie die Lebensmittel oder auch den anteiligen Kosten an entsprechend erhöhten Nebenkosten wie Strom und Wasser. Zum anderen kommen ganz konkrete Kosten auf die Gastfamilien zu, denn dem Au-Pair steht beispielsweise ein frei verfügbares Taschengeld in einer bestimmten Mindesthöhe zu. Ebenso steht ihm ein Sprachkurs zu und auch die Kosten für Transportmittel werden üblicherweise von der Gastfamilie übernommen. Nicht vergessen sollte man die Kosten für Versicherungen wie Haftpflicht und Krankenversicherung sowie individuellen weiteren Versicherungen nach eigenem Empfinden. Die monatlichen Kosten im Überblick (Stand 01/2024):

  • Taschengeld: 280 Euro Mindesthöhe
  • Versicherungen: ca. 25 Euro Krankenversicherung bzw. ca. 70 Euro für Versicherungspakete
  • Sprachkurs: mindestens pauschale Bezuschussung von 50 Euro
  • Transportkosten: individuell
  • Lebensmittel und Nebenkosten: individueller Anteil an den Familienkosten

So bereichert das Au-Pair das Familienleben

Die Kosten für das Au-Pair mögen auf den ersten Blick recht hoch klingen. Man sollte jedoch nicht vergessen, dass dafür teilweise oder sogar komplett die Kosten für eine anderweitige Kinderbetreuung entfallen. Mit dem Au-Pair bietet sich eine liebevolle 1:1 Betreuung und der exakte Aufgabenbereich kann sehr individuell abgesprochen werden. In die Schule bringen und wieder abholen, ein kleines Mittagessen zubereiten, bei den Hausaufgaben helfen und am Nachmittag einen Ausflug ins Schwimmbad oder zum sommerlichen Baggersee, auf den Spielplatz oder in die Eisdiele machen: viele Kinder entwickeln schnell eine feste Bindung zu ihrem Au-Pair und jede Menge Spaß ist garantiert. Ab und zu kann das Au-Pair auch am Abend auf die Kids aufpassen und so den Eltern die Möglichkeiten geben, sich endlich wieder gemeinsame Zeit als Paar oder eine entspannte Me-Time zu gönnen. Die ganze Familie kann somit von dem Familienmitglied auf Zeit profitieren und das betrifft übrigens auch die Erweiterung des kulturellen Horizonts. Zusammen landestypische Gerichte aus der Heimat des Au-Pairs kochen oder in eine neue Sprache eintauchen sind nur zwei Beispiele. Und apropos Sprache: vor allem Kinder lernen superschnell und mit einem muttersprachlichen Au-Pair an ihrer Seite stehen den ersten flüssigen Sätzen in spanisch, in englisch oder auch in thailändisch schon bald nichts mehr im Wege.

Agenturgebühren, Taschengeld, Sprachkurs und Nebenkosten: das sind einige Punkte, die im Kostenplan für ein Au-Pair auftauchen. Einige Kosten sind variabel, bei anderen gibt es feste Mindestbeträge. Dem entgegen steht eine private Betreuung für die Kids und jede Menge Spaß und kultureller Austausch. Wer über ein Au-Pair nachdenkt, sollte das also einfach einmal für die eigene Familie durchrechnen und kann sich vielleicht schon bald auf ein neues Familienmitglied auf Zeit freuen. dl