Der Australian Sheperd will beschäftigt werden
Ein Rettungshund im Einsatz. Ein Australian Sheperd eignet sich auch für diese Aufgabe. Foto: André Zand-Vakili

Der Australian Sheperd will beschäftigt werden

Ratgeber - Er ist auch bei uns immer häufiger anzutreffen, der mittelgroße Hund mit dem langen, marmorierten oder gescheckten Fell, seinen strahlend blauen oder bernsteinfarbenen Augen und dem quirligen Charakter: Der Australian Sheperd, ein Hüte- und Wachhund zugleich, der einst dazu gezüchtet wurde, Schafe zu hüten und Haus und Hof zu bewachen. Entsprechend arbeitswillig und lauffreudig ist der Hund, der unbedingt beschäftigt werden muss.

Der Australische Schäferhund aus den USA

Der Arbeitswille ist es auch, der den Australischen Schäferhund, der eigentlich aus den USA stammt, nicht gerade zum Kuscheltier macht. Seine eigentliche Aufgabe war es, Schafherden zu hüten und auch ganze Rinderherden vor sich herzutreiben. Dazu wurde er von amerikanischen Farmern Anfang des 20. Jahrhunderts gezüchtet und ausgebildet. Entsprechend bewegungsfreudig ist der Hund noch heute. Besitzer müssen ihm also ausreichend Bewegung bieten, nur ein langer Spaziergang am Tag reicht da bei weitem nicht aus, ausgiebig Auslauf auf der Hundewiese ist ein Muss.

Geduld und Aufmerksamkeit gefordert

Dem natürlichen Bedürfnis des Australian Sheperd, nämlich andere Lebewesen zu hüten, kann man heute nicht mehr gerecht werden. Es müssen deshalb andere Beschäftigungen gefunden werden. Überhaupt ist der Australian Shepard kein Hund für Anfänger. Er fühlt sich nicht wohl nur auf der heimischen Couch. Der eigenwillige Vierbeiner will und muss lernen, täglich etwas Neues. Wenn er sich langweilt, sucht er sich eben selbst eine Beschäftigung, die seinen Besitzern aber nicht unbedingt gefallen muss. Da der Aussie, wie ihn Kenner der Rasse gerne nennen, sehr intelligent und lernwillig ist, kann man aber sehr gut mit ihm arbeiten. So kann man ihm beispielsweise einige Tricks beibringen. Hund und Halter macht das gleichermaßen Spaß und beeindruckt die Umgebung. Das erfordert viel Geduld und Aufmerksamkeit und bedeutet für den Hund geistige Arbeit, die ihn genauso fordert wie Bewegung.

Ausbildung zum Rettungshund

Seine Bewegungsfreudigkeit macht den Australian Sheperd auch bestens geeignet für Hundesport. Bei Agility oder Flyball kann er Schnelligkeit und Wendigkeit trainieren und sich richtig austoben. Aber auch mit Mantrailing kann man einen Aussie gut beschäftigen. In vielen Städten gibt es private oder an gemeinnützige Organisationen angeschlossene Rettungshundestaffeln, in denen tierische Spürnasen stets willkommen sind. Hier lernen sie Menschen zu suchen, in der Fläche, in Trümmern oder über lange Strecken durch Städte, Felder und Wälder. Die Ausbildung dauert in der Regel mehrere Jahre, der Ausbildungsfortschritt muss in speziellen Prüfungen immer wieder nachgewiesen werden. Um in einer Rettungshundestaffel mitarbeiten zu können, muss aber nicht nur der Hund topfit sein. In diesem Fall lernen Hund und Halter gemeinsam und müssen sich auch gemeinsam den Prüfern stellen.