Rand an die Wand: So funktioniert Wandgestaltung
Foto: André Zand-Vakili

Rand an die Wand: So funktioniert Wandgestaltung

Ratgeber - Seit der Coronakrise sehen viele Verbraucher ihr Zuhause mit anderen Augen. Durch Lockdowns, Kontaktbeschränkungen, Homeoffice und beschränkte Freizeitgestaltungsmöglichkeiten hat sich der Aufenthalt in den eigenen vier Wänden im vergangenen Jahr wesentlich gesteigert. Umso wichtiger ist die Atmosphäre des Zuhauses geworden. Selten zuvor haben Verbraucher so viele Einrichtungsartikel gekauft wie in der Krise. Mit Möbeln bis hin zu Wohn-Deko, Teppichen und Farben hat die Einrichtungsbranche in der Pandemie Rekordumsätze erzielt. Selbst durchgeführte Renovierungen zählten zu den beliebtesten Möglichkeiten, um während der Lockdowns Schluss mit Langeweile zu machen. Im diesem Rahmen besonders wichtig: die Wandgestaltung der Innenräume.

Von Tapeten bis hin zu Wandverkleidungen

Ob kleine Räume größer, weite Zimmer gemütlicher oder Ecken besonders wirken sollen. Wandgestaltung ist für Innenräume eine der einfachsten und wichtigsten Renovierungsmaßnahme. Reinweiße Räume, wie sie früher die Regel, waren stehen einem ganzen Spektrum an Gestaltungsmöglichkeiten gegenüber. Von Effektputz bis hin zu Holzverkleidungen, Fliesen, Tapeten und Wandtattoos gibt es die unterschiedlichsten Versiegelungs- und Gestaltungstechniken. Auch die Wandgestaltung mit Deko-Artikeln wie Leinwänden, Bildern und Spiegeln holt aus Wänden das Beste heraus. Schon die richtige Farbe verändert die gesamte Raumatmosphäre. Anders als größere Renovierungsmaßnahmen sind solche Umgestaltungsideen auch in Mietwohnungen erlaubt.

Trotzdem: Achtung in Mietimmobilien! Mieter entscheiden sich am besten für Wandgestaltungsmaßnahmen, die sich im Falle eines Umzugs leicht wieder rückgängig machen lassen. Aufgehängte Bilder, Spiegel und Anstriche in heller Farbe führen die Liste an.

Auf die Farben kommt es an

Für Räume ist der richtige Anstrich ein einzigartiger Stimmungsgeber. Jede Farbe erzeugt ihre eigene Atmosphäre und wirkt sich auf die Psyche aus. Beispielsweise wirken

  • weiche Eis- und Pastelltöne beruhigend.
  • warme Farben wie Gelb, Orange und Braun gemütlich.
  • dunkle Blau-, Rot- und Grüntöne tief und dramatisch.
  • Bonbon- und Pudertöne nostalgisch.
  • leuchtende Farbpaletten akzentuierend.
  • kräftige Farben wohnlich in hohen Räumen.
  • sanfte Töne erweiternd in niedrigen Zimmern.

Wichtig bei der Farbauswahl: Im gleichen Zimmer sollten nicht zu viele Farbtöne verwendet werden. Ansonsten wirkt es unruhig. Im Idealfall passen die Farben zur Farbpalette der Möbelstücke und Deko-Artikel. Mit Kontrasten geht man lieber sparsam um und betont dadurch besonders schöne Ecken. Das gilt vor allem für Komplementärkontraste. Solche entstehen durch Farben, die einander im Farbkreis gegenüberliegen. Beispielsweise Blau und Gelb oder Rot und Cyan. Klug und dezent eingesetzt, wirken Kontrastpaare dieser Art lebendig. Nur übertreiben sollte man es nicht. Übrigens ist auch mit Mustern wie Streifen und Kreisen zurückhaltend umzugehen. Vertikal gestreifte Räume wirken höher. Kreisformen haben eine beruhigende Wirkung und spitze Elemente wie Dreiecke sorgen für Dynamik. Wo welche Muster passen, sollte daher gut überlegt sein.

Tapeten für den besonderen Touch

Wände vorbereiten, Tapeziertisch aufstellen und schon lassen sich die Zimmerwände abwechslungsreich umgestalten. Dank fantasievollen Mustern und einfallsreichen Prints haben sich Tapeten längst von dem biederen Image entfernt, das man bis vor einigen Jahrzehnten damit verband. Zu den mit beliebtesten Tapeten-Arten der Gegenwart zählen

  • florale Prints
  • freche Retro-Muster
  • hochmoderne Grafik-Designs
  • 3D-Effekt-Tapeten
  • Metallic-Varianten
  • abwischbare Tapeten
  • Foto-Tapeten
  • Varianten mit Struktur-Oberflächen

Von Vogelschwärmen und dichtem Dschungel bis hin zu Urlaubserinnerungen können Tapeten mittlerweile die unterschiedlichsten Highlights in die eigenen vier Wände holen. Besondere Eyecatcher sind tapezierte Einzelwände. Wandtattoos schaffen auf ähnliche Art und Weise Akzente.

Ein neues Gewand für die Wand

Ob Holz, Stein oder Kunststoff: Wandpaneele verleihen einzelnen Bereichen ein von Grund auf neues Gesicht. Mit Holzpaneelen für Decken oder Nischen fühlen sich Zimmer rustikal, natürlicher und gemütlicher an und können ein edles Flair verbreiten. Wer Deko-Paneele verlegen will, schafft einen einzigartigen Look und sorgt für Struktur. Besonders beliebt sind Wandverkleidungen in Bereichen wie der Kochnische. Darf oder will man alte Fliesen nicht entfernen, lassen sie sich mit wenig Aufwand verkleiden und bei Bedarf jederzeit wieder freilegen.