Energiepreise explodieren - Trendwende zur Unabhängigkeit
Foto: André Zand-Vakili

Energiepreise explodieren - Trendwende zur Unabhängigkeit

Ratgeber - Die Energiepreise sind nicht erst seit gestern in aller Munde.

In 2020 ist der Strompreis in Hamburg um ganze 9 % gestiegen. Gleiches gilt für den Gaspreis: in 2021 werden für jeden Haushalt durchschnittlich hundert Euro mehr pro Jahr anfallen. Der Preis einer Kilowattstunde Strom setzt sich zusammen aus etwa 18 % Rohstoffkosten, zu 25 % aus Kosten der Stromnetze und zu 55 % aus Steuern und Abgaben. 


Außerdem sind Energiekonzerne gezwungen CO2-Zertifikate zu erwerben, um sogenannte Verschmutzungsrechte zu besitzen. Der Preis für diese Zertifikate variiert zwischen 35 und 60 Euro je Tonne CO2. Er wird beeinflusst von Angebot und Nachfrage, ähnlich einem Börsenkurs. Die Zertifikate sollen die Luftverschmutzung reduzieren.

Energiekosten senken


Alte Haushaltsgroßgeräte sind auszutauschen. Sie fressen Unmengen an Energie und machen nicht selten ein Einsparpotential von über hundert Euro pro Jahr aus. Spülmaschinen, Fernseher, Staubsauger, Waschmaschine, Backofen, Dunstabzugshauben und sogar Spielekonsolen sollten geprüft und notfalls getauscht werden. Nicht benötigte Geräte sollten über eine Steckdosenleiste vollständig ausgeschaltet werden, da der Stand-by-Modus dennoch konstant Strom verbraucht. 


Ein genauer Blick auf die Jahresabrechnung offenbart den eigenen Verbrauch. Ein Stromspiegel macht Angaben über den üblichen durchschnittlichen Verbrauch und bietet Orientierung. Doch selbst wenn ein durchschnittlicher Verbrauch vorliegt, kann man durch wenig Aufwand viel Bares sparen. 


Es empfiehlt sich andere Stromanbieter in Hamburg mit dem eigenen zu vergleichen. Hierfür benötigt man neben dem Jahresverbrauch in Kilowattstunden außerdem die Postleitzahl. Dies ist nötig, da die Stromversorger ihre Tarife nur lokal anbieten. Falls keine Jahresabrechnung vorhanden ist, kann auch für einen Zeitraum von vier Wochen die Differenz des Zählerstands ermittelt werden. Diese wird dann mit zwölf multipliziert, um den voraussichtlichen Jahresverbrauch zu ermitteln. Nach dem Wechsel wird die Kündigung des alten Vertrags unkompliziert vom neuen Stromversorger durchgeführt.



Ein Wechsel zu einem anderen Energieunternehmen ist auch mit negativer Bonität meist problemlos möglich. Verträge bieten Stromanbieter ohne Schufa an. Negative Einträge haben oft keinen Einfluss auf das Zustandekommen der Versorgung.

Autarke Energieversorgung


Die Unabhängigkeit von Energieversorgern ist einer wachsenden Anzahl an Menschen ein Anliegen.

In Norddeutschland hat die Erzeugung von Energie mittels Windkraft Tradition. Jährlich findet in Hamburg die Weltleitmesse "Wind Energy Hamburg" statt, ein Highlight der Windkraftbranche. Die EU hat sich zum Ziel gesetzt den Anteil von Windkraft an der gesamten Energieproduktion von aktuell 29 % auf 50 % bis 2030 zu steigern. Auch das Eigenheim lässt sich mit Kleinwindkraft aufrüsten.



Wer sich nicht an der Verwendung fossiler Brennstoffe stört, sollte die Energieerzeugung durch ein Blockheizkraftwerk in Erwägung ziehen. Es basiert auf dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung. Kritikern kann leicht der Wind aus den Segeln genommen werden, denn das Minikraftwerk ist weit entfernt davon ein Umweltsünder zu sein. Der Wirkungsgrad gibt an, in welchem Maß die Brennstoffe ausgenutzt werden. Mit einem Wirkungsgrad um 90 % ist das Blockheizkraftwerk doppelt so effizient wie ein herkömmliches Kohlekraftwerk.



Die Solarthermie wird genutzt, um Sonnenstrahlen in Wärme oder warmes Wasser umzuwandeln. In Kollektoren entsteht durch die Sonne Wärme, welche über Solarflüssigkeit durch das Haus befördert wird. Über Wärmetauscher wird die Wärme an die Umgebung abgegeben. Im Gegensatz dazu wird bei Fotovoltaik die Sonnenstrahlung in elektrische Energie umgewandelt; ein aufwändigerer Prozess als die Solarthermie.
 dl