Foto: zv
Foto: zv

Verdacht auf "Drogen-Taxi": Wilde Verfolgungsjagd mit Clan-Mitglied

Neugraben - Nach einer Verfolgungsfahrt vom Ackerweg bis nach Dibbersen im Landkreis Harburg ist der Fahrer eines Audi TT RS verunglückt. Die Polizei hatte das Fahrzeug überprüfen wollen, weil der Verdacht bestand, dass es sich um ein sogenanntes "Drogen-Taxi" handelt.

Am Montagabend gegen 18 Uhr hatten Zivilfahnder einen Hinweis auf einen bevorstehenden Drogendeal am Ackerweg bekommen. Auch ein Peterwagen wurde hinzugezogen. Dann tauchte Mohamed L. (34) in dem Audi auf. Als er den Peterwagen bemerkte, gab er Gas. "Er flüchtete mit hoher Geschwindigkeit und über mehrere rote Ampeln", so ein Beamter. Die Polizei verlor das Fahrzeug erst aus den Augen.

Dann wurde der Audi auf der A7 entdeckt. Im Bereich des Abzweigers zur A 261 krachte der Wagen erstmals in die Leitplanke. Der Audi drehte sich. Trümmerteile blieben liegen.

Der Fahrer gab Gas, flüchtete weiter über die A1. Im bereich Buchholzer  Dreieck raste der Audi erneut in die  Leitplanke. Die Motorhaube klappte hoch. Quasi "blind" raste der Fahrer weiter. Schließlich kam der Wagen von der Fahrbahn ab, überschlug sich und blieb auf dem Dach liegen.

Der Fahrer versuchte wegzulaufen. Er wurde von Polizisten eingeholt und festgenommen. Weil er Schmerzen am Oberkörper hatte, kam er zunächst unter Polizeibewachung in ein Krankenhaus. Dort wurde dem Mann auch eine Blutprobe entnommen, da der Verdacht besteht, dass er unter Drogeneinfluss fuhr.

Ermittlungen ergaben, dass Mohamed L. keinen Führerschein hat, dafür mit zwei Haftbefehlen gesucht wird. Der Audi war ein Leihwagen. Im Fahrzeug fanden die Beamten 10.000 Euro und zwei sogenannte Grip-Beutel, zum Verkauf abgepacktes Marihuana. Der 34-Jährige selbst wird einen Clan zugerechnet, von dem etliche Mitglieder auch im Bereich Niedersachsen leben. Das geliehene Fahrzeug ist ein Totalschaden. zv