Polizeibeamte bei der Unfallaufnahme an der Unglücksstelle. Foto: Polizei
Polizeibeamte bei der Unfallaufnahme an der Unglücksstelle. Foto: Polizei

Tragödie im Landkreis: Junge und Mann sterben bei Unfall mit Radlader

Toppenstedt – Tragödie im Landkreis Harburg: Im Rahmen eines privaten Zeltlagers mit mehreren Eltern und ihren Kindern kam es am Sonnabend in Toppenstedt zu einem tödlichen Unfall.

Nach Mitteilung der Polizei hatte gegen 18.45 Uhr ein 44-jähriger Mann, ebenfalls Teilnehmer des Zeltlagers, mehrere Kinder und einen Erwachsenen in einen Transportkorb an der Frontgabel eines Radladers eingeladen und war mit ihnen auf einen nahen Feldweg gefahren.

Aus noch unklarer Ursache löste sich plötzlich der Transportkorb, sodass die Insassen aus rund drei Metern Höhe nach vorn stürzten und vermutlich zum Teil von dem herabfallenden Metallkorb getroffen wurden. Ein 39-jähriger Mann sowie ein fünfjähriger Junge wurden dabei tödlich verletzt. Weitere zehn Kinder im Alter zwischen vier und zehn Jahren erlitten zum Teil schwere Verletzungen.

Durch die Rettungsleitstelle wurde in der Folge der ersten Meldungen ein sogenannter Massenanfall an Verletzten ausgelöst. Rund 80 Kräfte der umliegenden Feuerwehren, 60 Kräfte der Rettungsdienste und 30 Polizeibeamtinnen und -beamte waren bis in die Nacht im Einsatz. Die schwerverletzten Kinder wurden mit vier Rettungshubschraubern in verschiedene Kliniken geflogen, weitere mit Rettungswagen in umliegende Krankenhäuser gebracht.

Die Polizei hat nach der Erstversorgung der Verletzten in Zusammenarbeit mit einem Sachverständigen die Unfallspuren gesichert. Dabei kam auch eine Drohne zum Einsatz, um später ein 3-D-Modell der Unfallstelle für weitere Ermittlungen zu erstellen. Der Radlader sowie der Transportkorb wurden für weitere Untersuchungen beschlagnahmt.
Gegen den 44-jährigen Fahrer des Radladers wurde ein Strafverfahren wegen fahrlässiger Tötung eingeleitet. Ihm wurde routinemäßig eine Blutprobe entnommen, um gegebenenfalls eine Beeinflussung durch Alkohol oder Drogen feststellen zu können.

Durch das Kriseninterventionsteam wurden Eltern und Angehörige vor Ort betreut. Ein Einsatznachsorgeteam der Feuerwehr des Landkreises hat im Anschluss an den Einsatz mit Rettungskräften Gespräche geführt. cb