Ein Polizist fotografiert den Schaden am Auto. Foto: Lenthe-Medie
Ein Polizist fotografiert den Schaden am Auto. Foto: Lenthe-Medie

Nach Unfall bei Hochzeitskorso: Polizei ermittelt gegen acht Fahrer

Wilhelmsburg - Der Crash bei dem Hochzeitskorso am Sonntagnachmittag auf der neuen Wilhelmsburger Reichsstraße im Zuge der B75 dürfte nicht nur für den Unfallfahrer, sondern auch für alle anderen Fahrer der Hochzeitsgesellschaft unangenehme Folgen haben. Insgesamt leitete die Polizei acht Verfahren wegen des Verdachts auf ein "illegales Kraftfahrzeugrennen" ein.

Fahrer Eron Z. (19) hatte einen 170.000 Euro teuren AMG-Mercedes in die Leitplanke gefahren. Das dunkle Auto schleuderte weiter und blieb erst nach 160 Metern liegen. Der Fahrer und auch alle anderen Beteiligten des Hochzeitskorso blieben unverletzt.

Die Polizei beschlagnahmte den AMG-Mercedes, der auf eine Firma im Raum Pinneberg zugelassen ist, und ließ ihn zum Verwahrplatz an der Halskestraße bringen. Auch der Führerschein des 19-Jährigen wurde eingezogen. Außerdem leitete die Polizei ein zusätzliches Strafverfahren gegen einen weiteren Fahrer ein, weil der nicht im Besitz einer Fahrerlaubnis sei.

Der Schaden, der durch den Unfall entstand, wird auf knapp eine viertel Million Euro geschätzt. Neben dem Mercedes gingen auch mehrere Elemente der Leitplanke im Wert von rund 75.000 Euro zu Bruch.

Die kosovarische Hochzeitsgesellschaft konnte nach der Unfallaufnahme den Weg fortsetzen. Die B75 war wegen der Unfallaufnahme und der Bergungsarbeiten zeitweise zwischen den Anschlussstellen Wilhelmsburg und Kornweide in Richtung Süden voll gesperrt.

Kommt es zu einer Verurteilung wegen eines illegalen Kraftfahrzeugrennens, müssen die beteiligten Fahrer mit einer Geldstrafe und bis zu zwei Jahren Haft, sowie zwei Punkten in Flensburg, verbunden mit bis zu sechs Monaten Fahrverbot rechnen. Der Führerschein des 19-Jährigen dürfte ganz eingezogen werden. Ob die Versicherung für die Schäden, insbesondere am Unfallwagen, aufkommen wird, ist zumindest fraglich. zv