Gepflegt und gut gedüngt: Hanfplantage mitten im Wald

140909HanfHarburg – Auf einer sonnigen Waldlichtung am Rand der Autobahn 7 haben Unbekannte eine kleine Hanf-Plantage angelegt. Ein Mitarbeiter der Forstverwaltung hatte

die Pflanzen in einem nur schwer zugänglichen Teil der Haake zufällig entdeckt. Als Heinrich Schabert junior von der Immoforst OHG Anzeige erstatten wollte, machte er sich noch einmal auf den Weg durchs Unterholz, um zu prüfen, ob der Hanf nicht schon abgeerntet worden war. War er nicht, im Gegenteil: Die rund drei Quadratmeter große Plantage ist in der Zwischenzeit noch einmal sorgfältig gedüngt worden.

Das dürfte sich jetzt erledigt haben. Beamte des Polizeireviers 46 haben die Anzeige aufgenommen und vor Ort noch einmal die Plantage inspiziert.

„Mich wundert hier gar nichts mehr“, sagt Schabert. Immer wenn er von der Heimfelder Straße in die Kuhtrift einbiegt, ist er gespannt, welche Überraschung diesmal auf ihn wartet. Vor Monaten waren es mehrere Lkw-Ladungen Abfälle aus einer Shisha-Bar in Wilhelmsburg oder auch mal die komplette Einrichtung eines Friseur-Salons. Dann wurde ein lange vermisster Mann aus der Nachbarschaft tot aufgefunden. Einmal wurde ein mobiler Puff in einem alten Ford Transit entdeckt. In der vergangenen Woche war Schabert in der Kuhtrift unterwegs, weil sich jemand dort drei Festmeter Holz „besorgt“ hatte. Dabei entdeckte er einen jungen Mann, der mit seiner Freundin in den Wald gefahren war, um eine kleine Lackierwerkstatt aufzubauen und in aller Seelenruhe seine Alu-Felgen zu lackieren. Unglücklicherweise glaubte der Mann auch noch, vor den Augen seiner Freundin den starken Macker  geben zu müssen. Die Situation eskalierte. Der Lackierer fühlte sich im Recht, er wollte auch künftig seine Felgen genau dort lackieren, schließlich gebe es kein Schild, auf dem ausdrücklich das Lackieren von Felgen verboten sei. Jetzt hatte Schabert die Faxen dicke, und drohte „mit dem Uniformierten“. Erst jetzt gab der Mann klein bei. ag