Amtsgericht Harburg
Das Amtsgericht Harburg an der Buxtehuder Straße. Foto: Andre Zand-Vakili

Suff- und Prügelpolizistin kam mit mildem Urteil davon

Harburg – An diese Trunkenheitsfahrt erinnern sich die Polizisten der Wache Harburg bestimmt. Vergangenen November stoppten sie im Eißendorfer Pferdeweg in

Heimfeld eine 31-Jährige, die mit ihrem Auto Schlangenlinien gefahren war. Die Fahrerin war betrunken. Das Besondere: Es war eine Kollegin. Jetzt musste sich die ehemalige Bereitschaftspolizistin vor dem Amtsgericht Harburg dafür und für Beleidigung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Körperverletzung verantworten. Das Urteil: 2400 Euro Geldbuße.

Beinahe, so kam bei der Verhandlung heraus, hatte sie ihre Kollegen „linken“ können. Nachdem die sie in ihrem Mercedes gestoppt hatte, erklärte sie den Beamten, dass sie von ihrem damals 14 Monate alten Kind abgelenkt wurde, das mit im Auto war. Ihr anschließendes Verhalten machte die Polizisten doch stutzig. Zur Recht. Der Atemalkoholtest ergab den Wert von  2,26 Promille. Dass das nicht sofort bemerkt wurde, könnte so erklärt werden. Die 31-Jährige ist Alkoholikerin und Promille gewohnt.

Auf der Wache randalierte sie später im sicheren Raum. Sie beleidigte ihre Kollegen mit übelsten Schimpfwörtern und ging auf sie los. Vier Beamte waren nötig, um sie zu bändigen. Einer erlitt einen Biss in die Hand.

Die Frau ist den Behörden seit längerem bekannt und bei Kollegen berüchtigt. Ihre zwei Kinder dürfen nicht bei ihr wohnen. In der Vergangenheit fiel sie mehrfach als Schlägerin auf. Unter anderem wegen häuslicher Gewalt. Sie verprügelten in betrunkenem Zustand ihren Mann. Bei der Polizei war sie zeitweise suspendiert. Ihre letzte Verwendung war Innendienst. Das Tragen einer Dienstwaffe war ihr verboten worden.

Jetzt will die 31-Jährige, die wieder schwanger ist, es schaffen ihre Sucht in den Griff zu bekommen. Dann will sie ein neues Leben in Berlin beginnen. Vielleicht auch deswegen gab es ein mildes Urteil. zv