Frank Richter wurde auf den Spitzenplatz der Bezirksliste der SPD gewählt. Foto: zv
Frank Richter wurde auf den Spitzenplatz der Bezirksliste der SPD gewählt. Foto: zv

SPD stellt sich für Bezirkswahl auf: Frank Richter auf Spitzenplatz

Harburg - Es dürfte heiß her gegangen sein, im Feuervogel. Dort hat am Wochenende die SPD in einer um die zehn Stunden dauernden Sitzung ihre Kandidaten für die Bezirksliste der im Juni anstehenden Bezirkswahl gewählt. Zum Spitzenkandidat wurde Frank Richter gekürt. Sicher war das nicht. Richter musste sich einer Kampfkandidatur gegen Frank Wiesner stellen, die er 43 zu 31 gewann. Für Wiesner war die Niederlage eine bittere Pille. Da er nicht in einem der Wahlkreise aufgestellt ist und auch nicht auf die Bezirksliste kam, dürfte seine Zeit in der Bezirksversammlung mit der Wahl enden.

Das es in der SPD nicht nur richtig knallt, sondern man sich auch „bis auf das Messer“ bekämpft, ist auch außerhalb des “Genossenklusters“ bekannt. Seit Oksan Karakus im Juni 2022, für viele „altgediente Genossen“ völlig überraschend, ja handstreichartig, zur Kreisvorsitzenden gewählt wurde, wurde schon darüber spekuliert, ob Richter überhaupt noch einmal Spitzenkandidat auf der Bezirksliste werden wird. Die Nominierung ist eng mit dem Fraktionsvorsitz verbunden.

Im Feuervogel konnte er sich durchsetzen. Die Destrikte Marmstorf, Eißendorf, Heimfeld und Neugraben unterstützten seine Kandidatur. Natalia Sahling kam ohne Gegenkandidaten auf Platz zwei. Es folgen Klaus Fehling, Beate Pohlmann und Peter Bartels auf den Plätzen drei bis fünf.
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Abgewählt: Harburger SPD-Parteispitze stolpert über den Rieckhof
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Bei der letzten Bezirkswahl hatte die SPD fünf ihrer 13 Sitze über die Bezirksliste besetzt. Damals hatte sich gezeigt, dass eine gute Nominierung kein Garant für den Einzug in die Bezirksversammlung ist. Drei der Sitze waren über Persönlichkeitsstimmen gewonnen worden. Schlechter platzierte Kandidaten hatten mehr Stimmen als ihre auf die Top-Plätze gesetzten Genossen.
Sicher ist, dass über die acht Wahlkreise im Bezirk Kandidaten aus den Wahlkreisen in die Bezirksversammlung einziehen. Damit werden beide SPD-Lager aus dem Bezirk Harburg in der Bezirksversammlung vertreten sein.

Genau das wird das Problem werden. Man wird abwarten müssen, ob die Zankereien und Machtkämpfe weiter „nur“ im Hintergrund laufen oder ob die SPD eine gespaltene Fraktion sein wird. zv