Senat beschließt Harburgs Standorte für Flüchtlingsunterkünfte

140918KanalplatzHarburg – Ein Wohnschiff und zwei Pontons mit Containern, die Platz für 400 Flüchtlinge bieten sollen, kommen in den Harburger Binnenhafen. Bis Ende des Jahres soll die

Maßnahme umgesetzt sein. Die Standorte wurden nicht näher genannt. Da aber eine schnelle Verfügbarkeit und die Einsparung von Herrichtungskosten eine Rolle spielen, dürften die Wohnschiffe am Kanalplatz im Bereich der bereits hergerichteten Kaimauern ihren Platz finden.

Bei dem Wohnschiff handelt es sich um die 110 Meter lange „Transit“. Das 21 Jahre alte Wohnschiff ist zweckmäßig schlicht und hässlich. Auf zwei Decks gibt es 84 Kaninen. Die Aufbauten ragen 14 Meter aus dem Wasser. Die beiden Pontons müssen ebenfalls von erheblicher Größe sein, wenn sie für 200 Personen ausgelegt sind.

Weiterhin sind im Bezirk Harburg folgende Standorte vorgesehen: Eine Freifläche neben dem Elbcampus an der Schlachthofstraße, ein Containerdorf auf dem Schwarzenberg, das temporär angelegt werden soll. Container für bis zu 70 Menschen in Neuwiedenthal auf einer ehemaligen P+R-Fläche. Die Errichtung von weiteren Flüchtlingsunterkünften am Lewenwerder neben dem der bereits bestehenden Unterkunft für weitere 120 Flüchtlinge.

In Wilhelmsburg wurde bereits die ehemalige Förderschule am Karl-Arnold-Ring bezogen. Insgesamt 500 Flüchtlinge sollen dort untergebracht werden. An der Dratelnstraße entsteht ein Containerdorf für bis zu 240 Flüchtlinge. Auf der Veddel sind Containerunterkünfte für bis zu 120 Menschen vorgesehen. An der Sanitasstraße in Wilhelmsburg entstehen Modulbauten für bis zu 130 Flüchtlinge. Die Wohnschiffe des Bezirks Mitte finden nicht am viereinhalb Kilometer langen Hafenrand, sondern am Aue-Kai in Finkenwerder und in Rothenburgsort ihren Platz.

Bei den Maßnahmen hat der Bezirk nicht mitzureden. Die Fraktionsvorsitzenden wurden am Mittwochabend im Hamburger Rathaus in Kenntnis gesetzt. Um die Maßnahmen schnell umsetzten zu können, wird das SOG, das Gesetzt zum Schutz der öffentlichen Sicherheit und Ordnung benutzt. Die dadurch vollendeten Tatsachen sollen nachträglich legitimiert werden. Die Wohnschiffe dürften auf Jahre im Harburger Hafen bleiben. Die „Transit“ wird auf zunächst fünf Jahre angemietet. Eine Verlängerung der Mietzeit ist möglich.

Hamburg hat den Jahresetat für die Unterbringung kürzlich auf 300 Millionen Euro aufgestockt. Untergebracht werden vor allem Menschen aus Syrien, aus dem ehemaligen Jugoslawien und Afghanistan. dl