Bei der Veranstaltung der CDU zur Innenstadt kamen viele Teilnehmer. Foto: Privat
Bei der Veranstaltung der CDU zur Innenstadt kamen viele Teilnehmer. Foto: Privat

Wirtschaft, Verkehr, Sicherheit: CDU legt Themen für Bezirkswahl fest

Harburg - Das etwas in der Luft liegt, hat Rainer Bliefernicht, Spitzenkandidat der CDU bei der Bezirkswahl im kommenden Juni, bei der Veranstaltung zu Harburg Zukunft gemerkt. "Es waren viele Leute da, die ich nicht kannte und erstmals bei so einer Veranstaltung gesehen habe", sagt Bliefernicht. "Das Interesse der Leute an der Politik und den Entwicklungen im Bezirk ist gewachsen."

Das macht der CDU Mut. Nachdem, wie der neue Kreischef André Trepoll bemerkte, die CDU seit 2011 in einer Abwärtsspirale war, ist man sich sicher, dass es bergauf gehen wird. "Wir sind sehr optimistisch, dass wir gut abschneiden werden", so Trepoll, der jetzt zusammen mit Bliefernicht das Wahlprogramm der CDU für den Bezirk vorstelle. Dort wird auf 22 Seiten erklärt, was man so nach nach den Bezirkswahlen in den kommenden fünf Jahren vorhat - wenn der Wähler einen lässt.

"Wir haben unsere Arbeit auf die Kernthemen Wirtschaft, Sicherheit und Verkehr", so Trepoll. Gerade beim Thema Verkehr will die CDU vieles ändern. "Das Eimsbüttler Modell lässt sich nicht auf Harburg übertragen", so Trepoll mit Blick auf die aktuelle fahrradlastige Verkehrsplanung. Man will die A26 Ost, von der man sich eine deutliche Entlastung für den Süderelberaum und Harburg verspricht. Den Plan die Bremer Straße zwei Jahre in eine Einbahnstraße zu verwandeln, um Radwege auszubauen, anstatt die Strecke "vernünftig und schneller zu sanieren", hält Trepoll für einen Fehler. Auch den Wegfall von Parkplätzen in der Innenstadt oder den Wohnbezirken will die CDU verhindern.

In Punkto Sicherheit möchte man den Bezirklichen Ordnungsdienst zurück. Da habe man, so gesteht Trepoll, Fehler gemacht, weil man ihn eingeführt, aber personell nicht zukunftsfähig gemacht habe.

Bei den Ideen sieht die CDU dann auch eher die SPD als die Grünen als möglichen Koalitionspartner. Da gibt es allerdings auch einen Knackpunkt. Die Spitze des Bezirksamtes, vor allem Bezirkamtsleiterin Sophie Fredenhagen. "Sie setzt wenig politische Impulse in Richtung Hamburg", so der CDU-Kreischef. Man macht bei der CDU keinen Hehl daraus, dass man sie weg haben möchte. Ohnehin sei das Problem, dass sämtliche Führungsposten im Harburger Bezirksamt mit Nicht-Harburgern besetzt seien.

Insgesamt, so die Meinung der Harburger CDU, sollten die Bezirke "mehr Macht und Autonomie" bekommen.

In Sachen Innenstadt will man sich intensiv dem Thema "Karstadt" widmen. "Es ist das Schlüsselprojekt dort", so Bliefernicht. "Wenn wir hier etwas falsch anpacken, verspielen wir die letzte Chance den innerstädtischen Bereich auch mit Blick auf den Einzelhandel wieder aufzuwerten." zv