Wolfgang Stein, Arne Weber und Rainer-Maria Weiss bei der Auszeichnung. Foto: zv
Wolfgang Stein, Arne Weber und Rainer-Maria Weiss bei der Auszeichnung. Foto: zv

"Eine Perle": Denkmalpreis für das Bornemannschen Haus von Arne Weber

Harburg - Im Mai eröffnete Arne Weber die Galerie 1565 im Bornmannschen Haus an der Harburger Schloßstraße im Binnenhafen. Jetzt wurde ihm und dem Gebäude eine besondere Ehre zu teil. Der Museumsverein zeichnete das Projekt mit dem Denkmalspreis aus.

Es geht nicht um die Galerie. Es geht um das Haus. 2006 von Investor Arne Weber gekauft, war das Gebäude für ihn eigentlich mehr Ärgernis. Erst nachdem er, so verrät Weber, sich entschieden hatte, das Gebäude nicht zum Studentenwohnheim zu machen, sondern nicht nur außen, sondern auch innen den Charme der Jahrhunderte zu erhalten, hat er wieder Herzblut an der Sache.

Herausgekommen ist eine "Perle", wie Prof. Dr-Ing. Wolfgang Stein, Vorsitzender des Museumsvereins, sagt. 1565 wurde das Gebäude errichtet.  1813 kaufte es Georg Ludwig Bornemann, der im Gebäude eine Färberei betrieb. Später wurde es ein Wohnhaus. Dann kam Weber.  Was dann passierte ist "Mäzenatentum", wie Weber selbst sagt. Trotz Millionen-Förderung aus Berlin steckte er selbst noch einmal mindestens genauso viel Geld in das Gebäude, das nicht nur von außen, sondern auch von innen damit zur "Perle" wurde.

Für Harburg ist es ein Glücksfall. Denn viel historische Bausubstanz hat Harburg nach nach den Bombardements im Zweiten Weltkrieg aber vor allem nach der Nachkriegs-Abrissorgie, der beispielsweise ein Teil des Harburger Schlosses zum Opfer fiel, nicht zu bieten. Noch weniger gibt es Menschen, die bereit sind eigenes Geld in solche historischen Bauten zu stecken.

So hatte der Museumsverein nach 2019, dem Jahr in dem der zum Bornemannschen Haus vergleichsweise bescheiden wirkende Kulturkiosk um die Ecke die Auszeichnung in Form einer runden Plakette angeheftet bekam, keine Verleihung dieser Ehre mehr durchgeführt. Es gab im Bezirk Harburg schlichtweg nicht auszuzeichnen.

I-Tüpfelchen für das jetzt ausgezeichnete Projekt an der Harburger Schloßstraße. Zwei Tage zuvor wurden im Hamburger Rathaus zwei Handwerksbetriebe, die das alte Gebäude mit restauriert hatten, mit dem Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege ausgezeichnet.

Mit dem Bornemannschen Haus sind es jetzt vier von sechs mit dem Museumspreis ausgezeichnete Projekte, die sich im Binnenhafen befinden. 2015 bekam der Kulturspeicher am Kaufhauskanal diese Auszeichnung, 2017 wurden die Fischhalle  und 2019 der Kiosk so geehrt.

Mit dem Bornemannschen Haus ist, wie auch bei den anderen im Binnenhafen ausgezeichneten Projekten, ein kultureller Doppelschlag gelungen. Die Galerie hat sich, wie Prof. Dr. Rainer-Maria Weiss, Chef im Harburger Museums sagt, durch die Ausstellungen bereits zu einer festen Größe in der Hamburger Kulturszene entwickelt. Aktuell sind in der Galerie im ersten Stock die Ausstellung „Paradise Blues“ des Osnabrücker Künstlers Jakob Schöning und im Erdgeschoss eine Sammelausstellung von drei Künstlern unter dem Titel "Kinky in Kolor" zu sehen.