Corona: 17 Tote in nur einem Altenheim - aber erst jetzt gibt es Unterstützung
Erst jetzt gibt es eine Schnellteststrecke für Besucher von Altenheimen. Foto: André Zand-Vakili

Corona: 17 Tote in nur einem Altenheim - aber erst jetzt gibt es Unterstützung

Harburg - Endlich werden Besucher, die in Altenheime wollen, auf Corona getestet.

Auf dem Gelände des ehemaligen Fegro-Marktes an der Schlachthofstraße haben Mitarbeiter der Johanniter Unfallhilfe eine Teststrecke aufgebaut. Auch Bundeswehrsoldaten sind im Einsatz.

Dort werden Schnelltests durchgeführt, die anzeigen, ob jemand, der in ein Altenheim Angehörige besuchen möchte, infiziert ist oder nicht. Das Ergebnis ist bereits nach wenigen Minuten da. Getestet wird nur nach vorheriger Anmeldung.

Diese Einrichtung ist längst überfällig. Erst im November hatte der Bezirk Harburg 23 Tote in Verbindung mit Covid19 gemeldet. Heraus kam die Zahl nur durch eine Kleine Anfrage des Bürgerschaftsabgeordneten André Trepoll (CDU). Das war ein Höchststand in der zweiten Welle. Wie harburg-aktuell erfuhr, gab es in diesem Monat allein aus einem Altenheim in Heimfeld 17 Todesmeldungen in Verbindung mit Corona. Diese Zahl wurde von dem Träger der Einrichtung bestätigt. Ob die anderen sechs Todesopfer im November, die nicht unbedingt an, aber zumindest mit Covid19 starben, auch aus Altenheimen stammen, ist unklar. Eine vor mehreren Tagen an das Bezirksamt gerichtete Anfrage blieb bislang unbeantwortet.

Das Altenheime der ganz große Schwachpunkt in der Coronapandemie sind, hatte sich bereits im Frühjahr gezeigt. Auch damals gab es vorwiegend Todesfälle in Senioreneinrichtungen gegeben. Ein spezielles Schutzkonzept oder eine Unterstützung der Senioreneinrichtungen, insbesondere personell, gab es lange nicht.

Die Einrichtung der Johanniter Unfallhilfe an der Schlachthofstraße wurde schließlich eingerichtet, weil viele Pflegeeinrichtungen personell nicht in der Lage sind und waren selbst zusätzlich auch noch in großem Umfang Schnelltests durchzuführen. zv