Corona-Krise: Prominente Unterstützung für das Kiekeberg-Museum
Viktoria Isabell und Nico Ehlers - hier mit Dackel Josef - traten in der Krise dem Förderverein des Museums bei. Foto: privat

Corona-Krise: Prominente Unterstützung für das Kiekeberg-Museum

Ehestorf - Ein Lichtblick in einer schwierigen Zeit: Während die Stiftung Freilichtmuseum am Kiekeberg seit Wochen geschlossen ist, Besuchereinnahmen insbesondere

durch Großveranstaltungen fehlen und die Mitarbeiter in Kurzarbeit sind, gibt es Menschen, die ein starker Rücken für das Museum sind: die Mitglieder des Fördervereins. Das junge Ehepaar Viktoria Isabell und Nico Ehlers aus Harburg tritt sogar gerade jetzt in der Krise dem Förderverein bei, um die regionale Kultur zu unterstützen. Der Beitrag für die Jahresmitgliedschaft beträgt für Einzelpersonen 50 Euro, für Paare 80 Euro.

Die beiden bekannten Harburger – Sie ist Fraktionsvorsitzende der Harburger FDP und er ist Pressesprecher der Harburger Schützengilde - haben die Entwicklung des Kiekebergs miterlebt, schätzen die vielseitigen Programme und entdecken jedes Mal etwas Neues. "Wir möchten, dass die Museumsarbeit weitergehen kann, obwohl die Eintrittsgelder gerade fehlen. Wenn das Freilichtmuseum wieder öffnet, soll das erhalten bleiben, was schon immer da war", wünscht sich Nico Ehlers (30 Jahre). "Für mich ist das Museum Geschichte zum Spüren und Erleben: Ich kann dort riechen, sehen und anfassen, wie das Leben vor Jahrhunderten war. Das will ich für die Kinder heute und morgen bewahren."

Der Förderverein unterstützt Vorführungen und Aktionen für Kinder an Sonntagen oder im Ferienprogramm. Mit den Mitgliedsbeiträgen und Spenden betreibt er auch den Museumsladen und die Museumsbäckerei. Nico Ehlers erinnert sich: "Als ich Kind war, sind wir zum Kiekeberg gefahren, um das Brot in der Museumsbäckerei zu kaufen - und meist gleich warm und frisch beim Ausflug zu essen."

Außerdem unterhält der Förderverein zwei kleinere Museen: den Museumsbauernhof Wennerstorf und die Museumsstellmacherei Langenrehm. Er finanziert Forschungsprojekte, gibt wissenschaftliche Schriften heraus und ermöglicht Restaurierungen und neue Objekte für die Sammlung. Dazu gehören auch die Bergung und der Wiederaufbau im Museum ­- wie aktuell bei der "Königsberger Straße". Für Viktoria Isabell Ehlers (28 Jahre) erzählen die historischen Gebäude und Gärten von den Wurzeln der Menschen in der Region: "Nur hier können wir noch selbst erleben, wie früher in der Region Korn gedroschen wurde und wie die Menschen gelebt haben."

Heiner Schönecke, Vorsitzender des Fördervereins, ist begeistert: "Es ist ein tolles Zeichen, dass junge Menschen trotz der Krise für das Museum eintreten. Gerade in dieser schwierigen Zeit zählt jedes Mitglied im Förderverein und hilft dem Kiekeberg sehr." Heiner Schönecke ist sich sicher: "Über die Landesgrenze hinaus identifizieren sich Hamburger und Niedersachsen mit dem Freilichtmuseum. Das zeigt auch die kulturelle Verbundenheit unserer Region mit der Metropole."

Viktoria Isabell Ehlers freut sich schon darauf, das historische Museumsgelände wieder mit ihrem Dackel Josef zu erkunden: "In dieser Corona-Zeit und der erzwungenen Digitalisierung spielt sich alles nur noch virtuell ab - am Kiekeberg kann ich mich darauf besinnen, wie das Leben früher aussah."  (cb)

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