Thermik setzt „Deutsche Standards“: Die Erfolgsgeschichte des Weltmarktführers im Bereich Temperatursicherheit

Thermik setzt „Deutsche Standards“: Die Erfolgsgeschichte des Weltmarktführers im Bereich Temperatursicherheit

Ratgeber - Seit ihrer Gründung in den späten 1960er Jahren hat sich die Thermik Gerätebau GmbH zu einem globalen Spitzenreiter in der Entwicklung und Fertigung von Temperaturbegrenzern und Thermistoren aufgeschwungen. Ihre hochwertigen, gleichfalls unscheinbaren Produkte sind in Haushaltsgeräten, Industrieanlagen und Fahrzeugen weltweit verbreitet und ermöglichen eine jederzeit zuverlässige Temperatursicherheit. Obwohl in nahezu jedem Haushalt Technologie von Thermik zu finden ist, bleibt das Unternehmen außerhalb der Branche eher unbekannt. Thermik ist einer der typischen „Hidden Champions“ des deutschen Mittelstands: ein leistungsstarker, familiengeführter Betrieb, der mit Innovationskraft und unternehmerischem Geschick globale Märkte erobert. Im Jahr 2023 erhielt die Thermik eine besondere Anerkennung, als sie von einem Expertengremium in die Liste der innovativsten und resilientesten deutschen Firmen aufgenommen wurde. Die Ehrung ist Teil des „Best of German Industry“-Awards, der vom Projekt „Deutsche Standards“ der ZEIT Verlagsgruppe im Rahmen ihrer Mittelstandsinitiative vergeben wird.

Dr. Florian Langenscheidt, Publizist und Herausgeber der „Deutsche Standards“, sieht in seinem Vorwort zur aktuellen Ausgabe die deutschen Schlüsselindustrien in gefährlichen Gewässern. “Wegen chinesischer Konkurrenz, Energiepreisen und strategischen Fehlern“ geraten immer mehr mittelständische Unternehmen ins Wanken. Von einer “Energiepolitik ohne System und Verstand“ ist die Rede, gleichzeitig “lechzt die Wirtschaft nach Arbeitskräften, während der Staat das gemütliche Sich-Einrichten in transferfinanzierten Inseln erleichtert.“

Tatsächlich geht es Anfang 2024 dem deutschen Mittelstand und hier insbesondere den Industriebetrieben nicht gut. Gemäß dem Handwerksblatt bereitet den Mittelständlern vor allem die Ertragslage Sorgen. Jedes dritte Unternehmen ist von Umsatzeinbußen betroffen. Preissteigerungen bei Energie und Kraftstoffen, eine hohe Ungewissheit in Bezug auf den Krieg in der Ukraine und die weiterhin galoppierende Inflation lähmen auch im gerade begonnenen, neuen Jahr 2024 die Geschäftsentwicklungen. Während die anhaltend hohen Kosten für Energie, Materialien und Vorprodukte die Erträge der Unternehmer schmelzen lassen, sind die Betriebe zusätzlich mit Lieferketten-Problemen und einem immer weiter um sich greifenden Fachkräftemangel belastet. Vor allem bedingt durch die Inflationstendenzen in Deutschland machen sich mehr als die Hälfte (53,1 Prozent) der Geschäftsführer Sorgen um die Unternehmensstabilität. Rund ein Drittel der Betriebe haben laut einer Creditreform-Umfrage eine deutlich zu geringe Eigenkapitalquote von unter zehn Prozent im Verhältnis zur Bilanzsumme.

Der Publizist Langenscheidt kommentiert die Lage in Deutschland mit: “Unsere Wettbewerbsfähigkeit sinkt langsam in vielen Lebensbereichen. Wenn wir nicht aufpassen und mit voller Kraft und all unseren Ideen und Fähigkeiten gegensteuern, werden wir von einigen Spitzenplätzen in der Welt absteigen. Ich liebe unser Land, aber ich mache mir ein wenig Sorgen.“

Unberechtigt sind die Sorgen von Dr. Langenscheidt nicht. So kommt etwa das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung in seiner neuen Konjunkturprognose zu dem ernüchternden Ergebnis, dass auch 2024 das Bruttoinlandsprodukt erneut schrumpfen wird. Kürzungen bei den Staatsausgaben, nochmals höhere Abgaben und eine hohe Unsicherheit über die Förderung von Klimaschutzprojekten treffen auf hohe Zinsen und eine verhaltene Entwicklung der Weltwirtschaft. Prof. Dr. Sebastian Dullien, wissenschaftlicher Direktor des IMK, nimmt die Ampel-Regierung in die Kritik. So habe „das Urteil des Bundeverfassungsgerichts und die Reaktion der Regierung darauf Unsicherheit bei Unternehmen und privaten Haushalten geschürt“. Die Haushaltssperre aus dem November 2023, der Wegfall bereits zugesagter Entlastungen und die Infragestellung von Projekten mit bereits begonnener Investitionen stellt laut Dullien “die Verlässlichkeit der deutschen Politik in Frage.“

Es wäre nicht abwegig, würde die Industrienation Deutschland angesichts der irrlichternden Politik, einem Krieg in fast direkter Nachbarschaft und einer immer stärker werdenden Konkurrenz aus Fernost kollektiv in Pessimismus verfallen. Mit den „German Standards“ möchte der Publizist und selbstbekennende Optimist Langenscheidt aber einen anderen Weg vorschlagen. Denn “wer ständig glaubt, dass alles schiefgeht, dem geht alles schief. Wer furchtsam an große Aufgaben herangeht, hat schon halb verloren. Positives Denken hingegen zieht das Gelingen an und rechtfertigt sich dadurch rückwirkend.“

Mit dem Buch und der nachgelagerten Kampagne „Best of German Industry“ wollen der Verleger und die ZEIT Verlagsgruppe den „Held:innen der Jetztzeit“ eine Bühne bauen – denn wir brauchen in Zeiten wie diese Vorbilder. Damit Deutschland nicht absteigt, sondern aufblüht und noch stärker wird.“ Vorbilder, damit meint Langenscheidt die “Lokomotive für Wachstum, Wohlstand und Innovation“, die in den vergangenen Jahrzehnten das erwirtschaftet hat, das “momentan so großzügig verteilt wird.“ Gemeint ist damit die Industrie, die Privatwirtschaft und vor allem der Mittelstand.

„German Standard“ stellt Unternehmen vor, die Spitzenpositionen im weltweiten Wettbewerb einnehmen, häufig Weltmarktführer und noch öfter Hidden Champions sind. Unternehmen, in denen “nicht Bedenkenträger:innen regieren, sondern verantwortungsvolle, innovative und risikobereite Unternehmer:innen.“ Eines dieser deutschen Mittelständler, die mit Kreativität, Mut zum unternehmerischen Risiko und Innovationsfreude auf die Bühne der „Best of German Industry“ treten, ist die Thermik Gerätebau GmbH. Ein Unternehmen, dessen Produkte nur den wenigsten Menschen bekannt sein dürften – und die dennoch in fast jedem Haushalt und in unzähligen Branchen tagtäglich zum Einsatz kommen.

Thermik: Weltmarkt-, Innovations- und Qualitätsführer „Made in Germany“

Wo elektrischer Strom fließt, da entsteht Wärme. Ob in Heizgeräten, Kaffeemaschinen, Elektromotoren oder Transformatoren: Ohne temperaturregelnde Komponenten würden viele Elektrogeräte einen frühzeitigen Hitzetod sterben – oder durch Brände Menschenleben gefährden. Mit sogenannten Temperaturbegrenzern lassen sich elektrische Geräte bei zu hohen Temperaturen zuverlässig abschalten. Temperaturbegrenzer unterbrechen nach Erreichen eines Grenzwertes den Stromfluss. Dadurch wird das Gerät abgeschaltet, eine weitere Erwärmung verhindert und ein gefährlicher Brandauslöser beseitigt. Mit diesen kleinen, unscheinbaren technischen Komponenten beginnt im Jahr 1968 die Erfolgsgeschichte der Thermik.

Das Unternehmen Thermik wurde von Peter Hofsaess, einem gelernten Werkzeugmacher, in Pforzheim gegründet. Als Autodidakt und begnadetem Erfinder gelang dem jungen Hofsaess die Lösung eines bis in die frühen 1970er Jahre hinein vakanten Problems, genannt „Stromeigenerwärmung“. In den frühen Temperaturwächtern floss der Strom direkt durch die Komponenten hindurch und erhitzte sie – Fehlauslösungen waren damals eher die Regel als die Ausnahme. Auch mussten die bis dahin verfügbaren Temperaturbegrenzer nicht nur mit dem Problem der Stromeigenerwärmung umgehen, sondern waren durch ihre Konstruktion nicht optimal an den begrenzten Bauraum innerhalb elektrischer Wicklungen angepasst. Hofsaess besann sich auf seine Erfahrungen in der eigenhändigen Herstellung von Schmelzsicherungen für die Elektroindustrie – und ließ sich von einer Erkenntnis des Archimedes inspirieren: „Wie in der Natur, so ist auch in der Technik die ideale und anpassungsfähigste Form die Runde.“ Der Gründer der Thermik stürzte sich in den Entwicklungsprozess und erfand den W1000 – der weltweit erste Temperaturbegrenzer mit optimierter Rundbauform und einer 2-Scheibenkonstruktion, bei der eine Federdruckscheibe den Stromfluss durch die verwendeten Bimetall-Scheiben vermeidet. Durch diese Konstruktion konnte Hofsaess sicherstellen, dass sein Temperaturbegrenzer nur auf die tatsächlichen Umgebungstemperaturen reagiert und die Stromeigenerwärmung vermeiden. Die geniale Erfindung ist die erste patentierte Produktentwicklung des Unternehmensgründers Hofsaess und der direkte Vorläufer des heute weltweit meistverkauften Temperaturbegrenzers für Anwendungen innerhalb elektrischer Wicklungen.

Mit dem ersten Patent gelang Peter Hofsaess der Durchbruch – und seitdem setzte der Erfinder und Unternehmenslenker alles daran, die besten und zuverlässigsten Temperaturbegrenzer der Welt zu bauen. Im Laufe der Jahre folgten zahlreiche weitere Erfindungen, die die Thermik in kürzester Zeit zum Innovationstreiber der gesamten Branche machten. Hofsaess führte die Thermik bis zu seinem frühen, plötzlichen Tod 1992. Der Gründer hinterließ seiner Familie ein renommiertes Unternehmen ohne Kapitaldecke und einen privaten Schuldenberg, den damals viele als ohne fremde Kapitalbeteiligung für nicht zu bewältigen hielten. Doch die Familie nahm sich der Herausforderung an. Mit Marcel P. Hofsaess übernahm ein Sohn des Gründers die Leitung von Thermik. Marcel P. Hofsaess ist nicht nur ein kreativer Visionär und leidenschaftlicher Erfinder, sondern darüber hinaus noch unangepasster und unkonventioneller als sein Vater. Der Geschäftsführer in zweiter Generation schreibt nun die Erfolgsgeschichte der Thermik Gerätebau GmbH seit über 30 Jahren fort – und das Erfinder-Ranking in der Sparte Temperaturbegrenzer an. Mit über 1000 patentierten Erfindungen hält Hofsaess mehr Schutzrechte als die sechs folgenden Platzierten in Summe. Dieser Erfindergeist schlägt sich direkt auf die Thermik Gerätebau GmbH nieder, die rund 1600 nationale und internationale Patente für Temperaturbegrenzer und Thermistoren angemeldet hat. Das sind mehr Patente, als alle weltweiten Mitbewerber in der Summe halten.

Aus dem kleinen Betrieb ist ein global agierendes Familienunternehmen geworden, dass in vier Werken auf drei Kontinenten über 900 Mitarbeitende beschäftigt. Aktuell sind rund um den Globus 4,5 Milliarden Thermik-Produkte im Einsatz, deren Verfügbarkeit durch mehr als 30 internationale Vertragslagerhändler sichergestellt wird. In Deutschland liegt der Marktanteil der Thermik-Produkte bei 70 %, in Europa, Asien und Amerika gerundet bei immer noch beeindruckenden 50 %. Thermik gilt als eines der erfolgreichsten mittelständischen Industrieunternehmen Europas – und es ist sicher, dass sich daran so schnell nichts ändern wird. Im Gegenteil: Durch die Energiewende bekommt die Nachfrage nach Temperaturbegrenzern und Thermistoren nochmals einen Extra-Schub. Ventilatoren, Pumpen, Generatoren, E-Motoren, elektrische Heizungen, Platinen und Halbleiter oder elektrische Antriebsstränge: So gut wie keine der modernen elektrischen Geräte und Komponenten kommt ohne hochwertige Temperaturüberwachung aus.  Die Thermik Gerätebau GmbH ist in allen relevanten Bereichen der Green Tech von Beginn an platziert und wird ihre Vorreiterrolle in den kommenden Jahren mit absoluter Sicherheit nochmals ausbauen.

Es sind Persönlichkeiten wie Marcel P. Hofsaess und sein Vater, die voller Optimismus an den Erfolg ihrer Produkte glauben – und damit Unternehmen gründen, ohne die es keine Wirtschaft und damit Arbeitsplätze gäbe. Unternehmen wie die Thermik halten den „Laden Deutschland“ am Laufen. Oder um es mit den Worten von Dr. Langenscheidt zu sagen: “Wir müssen den Turnaround nur wollen und uns als Team Deutschland fühlen. Du bist Deutschland!“. dl