Kunst im Phoenix-Viertel: Pop-Up-Galerie in der Baererstraße eröffnet
Sechs von acht Künstlern, die ihre Werke in der Pop-Up-Galerie zeigen: Thorsten und Heike Kirsch (v.l.), Heiko Brey, Heike Baltruweit, Georg Jegminat und Mieke Büers. Foto: Christian Bittcher

Kunst im Phoenix-Viertel: Pop-Up-Galerie in der Baererstraße eröffnet

Harburg – Kunst im Phoenix-Viertel: Ausgerechnet in Harburgs Problem-Viertel mit seinen sozialen Brennpunkten hat am Mittwoch eine Pop-Up-Galerie eröffnet. Am Nachmittag eröffnete in der Baererstraße 29 die Kunst-Ausstellung „Zwischen.Räume“. Acht Harburger Künstler zeigen bis Ende des Jahres auf 40 Quadratmetern einen bunten Mix von Gegenwartskunst.

{image}Imitiert wurde die Pop-Up-Galerie von der Harburger Künstlerin Heike Kirsch, die die ehemalige Bäckerei im September als Atelier anmietete. „Allerdings eignete sich das Atelier auch wegen der fehlenden Ruhe bislang nicht, um neue Kunst entstehen zu lassen. So kam mir die Idee zur temporären Galerie“, sagte Heike Kirsch gegenüber harburg-aktuell.

Für die erste Kunst-Ausstellung haben sich acht Künstler unter dem Titel ZWISCHEN.RÄUME zusammengefunden und zeigen eine beeindruckende Vielfalt. Alle Arbeiten zeigen unterschiedliche Zwischenräume im Alltag oder in ganz außergewöhnlichen Lebenssituationen. Die meisten Werke werden auch zum Kauf angeboten.

Mit dabei sind etwa die malerischen Fotografien von Heike Baltruweit und die figürlichen Skulpturen von Heiko Brey.  Die zeitlose und farbsymbolische Stenographie mit ihren bunten Punkten hat Mieke Büers erfunden, um die Momente festhalten zu können, wenn sie keine Symbole und Worte mehr hat, um auszudrücken, was sie beschäftigt.

Georg Jegminat fängt mit seinen Fotos Lichträume ein, die zwischen farbigen Kirchenfenstern und verschiedenen Oberflächen entstehen. Thorsten Kirsch öffnet einen virtuellen Pool von Bilderzählungen im „Art Machine Dispenser“. Das Kunstwerk ist ein Zwischenstand eines jahrelangen digitalen Untersuchungsprozesses über mögliche Bildräume und Erzählebenen.

Die Fotos von Faezeh Najafi und Sladan Kristicevic dokumentieren das Leben in lebensgefährlichen Flüchtlingslagern und bedrückenden Notunterkünften auf ihrer Flucht nach Deutschland. Diese schwer zu erfassenden Zwischenräume begleiten die Künstlerin und den Künstler seit Jahren und finden Ausdruck in ihren Kunstwerken.

Ob die Pop-Up-Galerie auch im nächsten Jahr stattfinden wird, hängt davon ab, wie groß der Erfolg und Zuspruch bei der Premieren-Ausstellung ist.  Die Ausstellung ist noch bis 30. Dezember von Dienstag bis Sonnabend 16 bis 19 Uhr geöffnet. Heiligabend ist geschlossen.  (cb){image}{image}