Marina auf der Schloßinsel: Kein Land ins Sicht

140611HansenspeicherHarburg – Zwei Wochen war der Reichstag im Sommer 1995 vom Künstlerehepaar Christo und Jean-Claudeganz in Plane verhüllt. Beim Neubauprojekt Marina auf der Schloßinsel

mit seinen sieben Gebäuden mit den  wohl klingenden Namen Ocean, Sun, Marine, Beach, Sky, Park und dem in Planen verhüllten Turm Pearl, dem Nachbau des ehemaligen Hansen-Speichers, hat man deutlich länger Chance Planen zu sehen. Nach Aussagen von Nachbarn tut sich zurzeit auf dem Bau auch „kaum etwas“.

Dabei sollte es nach der Insolvenz des letzten Sommers pleite gegangenen österreichisch-spanischen Baukonzerns Alpine möglichst schnell weiter gehen. So jedenfalls hatte es der Bauherr, die Provinzial Rheinland, angekündigt. Das war im vergangenen Herbst. Wie geht es weiter? Von der Provinzial Rheinland war auf Anfrage zu dem Thema keine Auskunft zu bekommen.

Die Vermarktung der Wohnungen des rund 70 Millionen Euro teuren Projektes ist offenbar ausgesetzt. Die entsprechende Internetseite ist verschwunden. Der Vermarkter aus der Hamburger Innenstadt ist nicht mehr involviert.

Nicht nur das, es gibt offenbar auch „Pfusch am Bau“. An den Fenstern der rund 160 Wohnungen der „Marina auf der Schlossinsel“ müssen offenbar Rahmen neu beschichtet werden. Das hat das Bezirksamt auf Anfrage von harburg-aktuell.de mitgeteilt. Nach Erkenntnissen des Bauamts waren bei der Montage der Fenster stark ätzende Kalkschwämme hinter die Schutzfolie gelaufen und hatten die Farbe angegriffen. Dadurch seien unansehnliche Flecken auf den Fensterrahmen entstanden. Wann die Reparaturen  gestartet werden sollen, war nicht zu erfahren.

Dazu gibt es noch das Gerücht, das beim Nachbau des Hansenspeichers, welcher zu über 80 Prozent fertig gestellt ist, die Fassade wieder demontiert werden muss. Dort sei etwas in die Isolierung gelaufen. „Momentan sind es vor allem Gutachter, die auf der Baustelle sind“, so ein Insider der Branche.

Eine Ausschreibung, durch die eine neue Baufirma gefunden werden sollte, soll gescheitert sein. Richtig rund geht es dafür hinter den Kulissen. „Es gibt eine juristische Auseinandersetzung mit dem Projektentwickler. So lange die dauert dürfte da niemand mehr einen Stein anfassen“, sagt der Insider weiter. dl