Der neue Standort der Harburger Tafel an der Buxtehuder Straße. Foto: zv
Der neue Standort der Harburger Tafel an der Buxtehuder Straße. Foto: zv
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Geschäftsmann rettet Tafel durch Übernahme der Miete - für dieses Jahr

Heimfeld - Es geht um viel Geld. 39.000 Euro hatte die Harburger Tafel als Fördermittel für die Miete an ihrem neuen Standort an der Buxtehuder Straße in der Bezirksversammlung beantragt. Doch die ließ die Tafel bislang hängen. Jetzt hat ein Harburger Geschäftsmann angekündigt diese Kosten in diesem Jahr zu übernehmen. Das ist nicht wenig. Die Miete für das Gebäude beträgt für die Tafel 6.500 Euro. Im Monat. Der großzügige Helfer möchte anonym bleiben.

Dass die Tafel auf eigene Faust einen Standort gesucht und gefunden hatte, stieß nicht gerade auf Gegenliebe in der von SPD und Grünen geführten Bezirksversammlung. Denn eigentlich hatte man die Tafel als Teil eines neuen Standortes gesehen, an dem nicht nur die Einrichtung für Bedürftige, sondern auch die Drogeneinrichtung Abrigado und Sozialwohnungen für besonders proplematische Kleintel entstehen sollen. Erdacht und geplant wurde diese umstrittene Konzept von der Sozialbehörde.

Mitte Februar wurde bekannt, dass die Tafel unabhängig von diesen Plänen einen anderen Standort angemietet hatte. Es ist das „Seckerdiek-Haus“ an der Buxtehuder Straße. Die Anmietung wirkte wie eine verzweifelte Flucht vor den Plänen der Behörde. Es ist auch eine riskante Flucht. Denn allein die Miete für das gebäude, in das die Tafel zieht, sind um ein Vielfaches höher, als am bisherigen Standort in der Nähe. Für den ehemaligen Bauhof samt Gelände, der von der Stadt zur Verfügung gestellt wird, zahlte die Tafel, so geht es aus einer Drucksache von 2022 hervor, 400 Euro Miete, die aus Fördermitteln für das Ehrenamt bestritten werden.

Damit liegen die Mietkosten, die fällig werden, in Zeiten knapper werdender Mittel um ein vielfaches höher, als am bisherigen Standort.

Der angemietete Standort hat Vorteile für die Tafel. Er bietet ausreichend Platz, ist gut zu beliefern und verfügt über die Kapazität für Kühlräume. Neben dem Mietzuschuss von 39.000 Euro beantragte die Tafel für dieses Jahr auch  12.300 Euro für zwei Kühlräume, die im ersten Stock eingerichtet werden sollen. Auch das Problem könnte gelöst sein. Schauspieler Sebastian Ströbel, der in Eißendorf wohnt und dem Publikum aus der Serie "Bergretter" bekannt ist, spendete einen 12.000 Euro-Gewinn in einer Fernsehshow an der Harburger Tafel.

Mit den Spenden ist das Problem nicht vom Tisch. Für das kommende Jahr wird die Tafel erneut einen Antrag auf Mietzuschuss stellen müssen. Auch wird die Tafel darauf setzen müsssen, dass sie für laufende Kosten, die Müllentsorgung kostet allein 10.000 Euro im Jahr, unterstützt wird. zv

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