Britta True, Bettina Tietjen, Harald Halpick, Lothar Bergmann und Dr. Simone Thiede beim Empfang. Foto: Christian Bittcher
Britta True (v.l.), Bettina Tietjen, Harald Halpick, Lothar Bergmann und Dr. Simone Thiede beim Empfang. Foto: Christian Bittcher

Den Tagen mehr Leben geben: Empfang zum zehnjährigen Bestehen des DRK-Hospizes

Harburg – Einen guten Grund zum Feiern gab es Donnerstag-Nachmittag beim Harburger DRK: Das Hospiz für den Hamburger Süden feierte sein zehnjähriges Bestehen. Mit einem Jubiläumsempfang im Saal „Außenmühle“ in der Rote-Kreuz-Straße, an dem rund 80 geladene Gäste teilnahmen, begannen die Jubiläumsfeierlichkeiten fürs Hospiz.

Schwerkranke Menschen in ihrer letzten Lebensphase zu begleiten. Ihnen in dieser Zeit individuell das zu geben, was sie brauchen und sich wünschen. Die Betreuung der Gäste in Würde zu gestalten und dabei auch An- und Zugehörige im Blick zu behalten: Das sind die Aufgaben des DRK-Teams im Hospiz für Hamburgs Süden. Zum zehnjährigen Bestehen des Hauses luden nun Präsidium, Vorstand und Hospizleiterin Britta True mehr als 80 Freunde, Unterstützerinnen und Förderer zum Empfang in die Geschäftsstelle des DRK-Kreisverbandes Hamburg-Harburg e. V. ein.

Wie wichtig das Hospiz für Harburg und Umgebung ist, hob die kurzfristig verhinderte Bezirksamtsleiterin Sophie Fredenhagen in ihrem Grußwort hervor: „Nicht dem Leben mehr Tage, sondern den Tagen mehr Leben geben: Bei meinem Besuch habe ich erfahren können, wie sehr das Team des Hospizes hinter dieser Aussage steht. Man spürt das Herzblut, das große Engagement und die Menschlichkeit in jeder Handlung und in jedem Raum. Der Ort, das ganze Haus strahlt eine besondere Geborgenheit aus. Damit ist das Hospiz für Hamburgs Süden nicht nur ein großer Gewinn für Harburg und das Umland, sondern insbesondere für die Gäste, deren Bedürfnisse hier immer an erster Stelle stehen", schrieb sie. Erst vor wenigen Tagen hatte Fredenhagen die DRK-Einrichtung besucht und sich vor Ort tief beeindruckt gezeigt.

Die Warteliste für einen Platz im Hospiz am Blättnerring in Langenbek ist lang und beweist, wie groß der Bedarf in der Region ist: In den vergangenen zehn Jahren betreute Leiterin Britta True mit ihrem Team mehr als 1.300 Gäste. "Manche blieben wenige Stunden, andere mehrere Monate." Jedem Gast wird im Buch der Erinnerungen gedacht, ein Schmetterling an der Zimmertür symbolisiert, dass einer der Gäste verstorben ist.
Im Haus kümmern sich 31 Festangestellte um 12 Gäste und deren Angehörige. "Alter, Herkunft oder Religion unserer Gäste spielen für uns keine Rolle - der Mensch allein zählt", betont Britta True, die das Hospiz seit der Eröffnung im Dezember 2013 auf sehr persönliche Weise führt. "Wir sind ein lebendiges Haus", erklärt sie. "Hier wird auch gelacht, geweint, gefeiert. Alles, was das Leben ausmacht, gehört auch bei uns dazu." Sogar eine Hochzeit konnte 2021 im "Raum der Stille" zelebriert werden.

Der Aufenthalt im Hospiz ist für die Gäste kostenlos und zu 95 Prozent durch die Kranken- und Pflegekassen finanziert. Die restlichen fünf Prozent müssen vom DRK durch Spenden erbracht werden. Dank DRK-Fundraiserin Dr. Simone Thiede konnte ein enges Netzwerk geknüpft werden: "Wir sind dauerhaft auf finanzielle Hilfe angewiesen. Jede Spende ist wichtig, jede Summe zählt."

Auch 25 engagierte Ehrenamtliche unterstützen das Hospiz regelmäßig. „Viele kommen direkt aus der Nachbarschaft, was uns sehr freut", so Leiterin Britta True. „Sie helfen beim Abendbrotdienst und an den Sonntagen, begleiten bei Veranstaltungen oder bringen spontan einen Kuchen vorbei." Dazu kommen Ehrenamtliche des Kooperationspartners Hospizverein Hamburger Süden, die in der täglichen Begleitung mit Gesprächen, Vorlesen, Sitzwachen am Bett oder kleinen Spaziergängen aktiv sind.

Eine Wegbegleiterin von Beginn an und beim Empfang besonders gewürdigt: NDR-Moderatorin Bettina Tietjen, die als Schirmherrin voller Herzenswärme unterstützt. Ob bei großen Veranstaltungen oder im Vier-Augen-Gespräch: Die NDR-Moderatorin, die in Harburg lebt, ist regelmäßig vor Ort, bestärkt und agiert mit viel Energie.

Ihr, dem Team sowie den Spendern dankte Britta True beim Empfang: „Ohne dieses gute Zusammenwirken von Mitarbeitenden, Ehrenamtlichen und Unterstützern könnten wir die Gäste nicht so individuell begleiten und unsere zeitintensive Arbeit nicht leisten. Bitte bleiben Sie an unserer Seite."

Vor den Anwesenden unterzeichnete sie die „Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen", eine fünf Leitsätze umfassende Erklärung. Die Unterzeichner, zu denen fast 2.900 Organisationen und Institutionen gehören, verpflichten sich, für die Rechte und die Verbesserung der Situation schwerstkranker und sterbender Menschen sowie ihrer Familien einzutreten.

Ehrenamtliche, die im Hospiz aktiv werden wollen, sind herzlich willkommen und wenden sich an Britta True, Telelfon 040/ 33 42 41 61 2, Mail: b.true@drk-hospiz.hamburg