Photovoltaik lohnt sich auch in Norddeutschland

141024DachHarburg - Norddeutschland und damit auch Harburg sind nicht gerade bekannt für ihre zahlreiche Sonnenstunden. Im Süden Deutschlands scheint die Sonne

weit öfter und intensiver. Warum lohnt sich Photovoltaik dennoch im kühlen Norden?

Größe und Material der PV-Anlage
Der  geografische Standort ist nur ein Faktor, der die Leistung einer Photovoltaik-Anlage bestimmt. Damit sich Photovoltaik lohnt, spielen noch andere Kriterien eine wesentliche Rolle.
So trägt natürlich die Größe der Anlage entscheidend zum Ertrag bei. Eine günstige Finanzierung für große Photovoltaikanlagen bietet zum Beispiel die Ethikbank. Sie fördert mit einem speziellen Solarkredit sowohl kleine Anlagen bis zu 40.000 Euro als auch große Anlagen bis zu einem Umfang von 500.000 Euro.

Ein weiterer Faktor, der über die Leistung einer Anlage entscheidet, ist die Qualität der Photovoltaikmodule. Sie enthalten einzelne Zellen mit Kristallen, welche für die Energieumwandlung zuständig sind und sich je nach Art in ihrer Wirkung unterscheiden.
Es gibt drei unterschiedliche Zelltypen:
Monokristalline Zellen: gleichmäßige Färbung, hoher Wirkungsgrad
Polykristalline Zellen: lebhafte Struktur, mittlerer Wirkungsgrad
Amorphe Zellen oder Dünnschichtzellen: niedriger Wirkungsgrad

Da die Produktionskosten für amorphe Zellen am niedrigsten sind, liegt der Anschaffungspreis für eine solche Anlage ebenfalls im kostengünstigen Bereich. Im Gegenzug erwirtschaften amorphe Zellen nur etwa ein Drittel des Ertrags von monokristallinen Zellen.

Neigungswinkel und Ausrichtung
Sicher, was die direkte Sonneneinstrahlung angeht, kann es Harburg mit süddeutschen Standorten nicht aufnehmen. Aber selbst wenn die Sonne sich hinter dicken Wolken versteckt, sorgt die sogenannte diffuse Strahlung für eine Leistung bis zu 300 Watt pro Quadratmeter – immerhin noch etwa ein Drittel der Leistung direkter Sonneneinstrahlung.

Ein optimal eingestellter Neigungswinkel trägt dazu bei, die Leistung einer Photovoltaikanlage  zu steigern. Er ist abhängig von der Oberfläche und von der Jahreszeit. In Deutschland liegt der übliche Richtwert für den Neigungswinkel bei ungefähr 30°.
Die Ausrichtung der Anlage ist ebenfalls ein wichtiger Faktor. Im Idealfall sind die einzelnen Module nach Süden ausgerichtet. Wird eine Photovoltaikanlage auf einem Dach errichtet, das in diese Richtung zeigt, steigt die Effizienz der Anlage beträchtlich. Dabei bezeichnet der Azimutwinkel den Grad, um den die Ausrichtung der Module von der genauen Südausrichtung abweicht. dl

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