Kostenpflicht für P+R Parkhäuser erneut in der Kritik

131023PuRHarburg –  Hätte der Rechnungshof bloß nichts gesagt. Nun muss der Chef der Hamburger P+R Betriebsgesellschaft, Ex-Innensenator Heino Vahldieck (CDU), sehen,

wie er das jährliche Defizit der rund 40 Park-and-ride-Häuser in Höhe von einer halben Million Euro verringern kann.

In Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsbehörde ist nun ein Konzept vorgelegt worden, nach dem die Autofahrer – egal ob HVV-Kunden oder nicht – zur Kasse gebeten werden sollen.

Ab Juli soll das Parken zwei Euro pro Tag kosten. Wer eine Monatskarte löst, kommt mit 20 Euro davon. Eine Jahreskarte kostet 200 Euro. Die „Paywall“ soll Schritt für Schritt eingeführt werden, die drei Parkhäuser im Hamburger Süden sind wieder einmal Schrittmacher und von Anfang an dabei: Harburg mit 903 Plätzen, Neuwiedenthal mit 157 und Neugraben mit 863.

Was das für die Harburger Wohngebiete bedeutet, wird sich zeigen. Schon jetzt ist der Parkdruck in den Quartieren rund um die S-Bahnstationen riesig. Die Politik führt in diesem Zusammenhang immer das Phoenix-Viertel an, mindestens ebenso chaotisch geht es im Wohngebiet zwischen Finanzamt und Technischer Universität zu. Hier streiten sich die Anwohner mit den Lehrerinnen der Goethe-Schule und der „Kersche“ , den Studenten und Mitarbeitern der TU sowie den Berufspendlern um die Parkpätze.

Der CDU-Bürgerschaftsabegordnete André Trepoll hält das Ganze sogar für „Irrsinn“. Der Senat begründe die künftige Kostenpflicht damit, dass die P+R-Häuser auch von Nicht-Kunden des HVV genutzt werden. Trepoll: „Diese Parkgebühren werden den HVV Kunden kosten. Ganz klar: Das wird als reine Abzocke gesehen.“

Trepoll geht davon aus, dass sich die HVV-Nutzer andere Stellplätze suchen – in Neugraben zum Beispiel im Neubaugebiet Elbmosaik. Dem könne nur begegnet werden, indem kostenlose Parkscheine an HVV-Kunden ausgegeben werden. Die CDU werde einen entsprechenden Antrag stellen. ag