Baumkuchen: Harburger Konditormeister hat den Größten

111213BaumkuchenHarburg- Die süße Leckerei ist längst zur ausgestorbenen Spezies geworden, obwohl sie traditionell zur gemütlichen Weihnachtszeit gehört. Gemeint ist der Baumkuchen, der in Fachkreisen als der "König unter den Kuchen"

gilt. Im Süderelbe-Raum stellt nur noch Dierk Eisenschmidt, Inhaber der Konditorei Eisenschmidt in der Julius-Ludowieg-Straße, das Gebäck her. Und nicht nur das: Der Konditormeister hat auch noch den größten Baumkuchen Hamburgs.

Im Schaufenster ragt ein rund ein Meter großer, zuckersüßer Baumkuchen empor. Bei diesem Anblick kann man fast schwach werden, am liebsten würde man direkt reinbeißen. Doch das ist nicht empfehlenswert, denn der Baumkuchen ist nur ein Ausstellungsobjekt und wird jedes Jahr neu übergossen. Inzwischen bringt der rekordverdächtige Kuchen satte acht Kilogramm auf die Waage. Natürlich hat Eisenschmidt die süße Kost in kleinen Tüten im Angebot.

Der Grund warum außer ihm keine andere Konditorei diese Spezialität mehr produziert, liegt zum einen im langen Herstellungsverfahren und zum anderen am hohen Kaufpreis der Baumkuchenmaschine. Der liegt bei stolzen 25.000 Euro. Doch Eisenschmidt lässt es sich nicht nehmen, den Kuchen nach alter Tradition herzustellen.

Eine Holzwalze mit einer Doppellage Papier wird in einer Backmaschine vorgeheizt. "Das ist nötig, damit die erste Schicht auch festklebt", so der Experte. Insgesamt 25 verschiedene Schichten müssen aufgetragen werden, so entstehen die schönen Ringe, die den Kuchen verzieren. Erst die letzten drei Schichten werden mit einem speziellen Kammholz bearbeitet. Beim Backen ist absolute Vorsicht geboten, da die Masse ganz schnell in sich zusammenfallen kann. Eisenschmidt sagt: "Das ist eine Kunst für sich."

Anschließend muss das Gebäck rund 24 Stunden auskühlen, weil ansonsten ein Grauschimmer entstehen könnte. Zum Schluss wird der Kuchen mit wahlweise Zartbitter oder Vollmilchschokolade übergossen. "Doch der Klassiker ist der ohne Zucker. Den mag ich am liebsten", so Eisenschmidt. Der Konditormeister hofft, dass niemand seinen ein Meter hohen Kuchen überbieten kann. "Bis jetzt hat es keiner geschafft und das soll natürlich auch so bleiben". (pw)