FC Süderelbe droht nach Niederlage in Buxtehude das Mittelmaß

121027fcsvsbsv2 Buxtehude- Das hat sich die sportliche Leitung des FC Süderelbe ganz anders vorgestellt. Der Traditionsklub vom Kießbarg wollte in die Top fünf vorstoßen und die ein oder andere starke Mannschaft ärgern. Doch statt oben mitzumischen droht

die Elf von Coach Jean-Pierre Richter im Mittelmaß der Landesliga Hansa zu versinken.

Am Samstagmittag verloren die Neugrabener mit 0:3 im Derby beim Buxtehuder SV und treten weiter auf der Stelle. Der "Vollblut-Trainer" hat im Herbst 2012 die erste "Mini-Krise" der laufenden Saison zu bewältigen. Alarmierende Statistiken: Im Monat Oktober gelang dem FCS kein Sieg, in den letzten vier Spielen sammelte die Mannschaft gerade mal zwei Punkte. Außerdem stottert die sonst so zielsichere Tormaschinerie, den letzten Treffer hatten die Fans am 10. Spieltag beim 1:1 gegen Concordia zu bejubeln.

Grund zum Jubeln gab es im ersten Durchgang weder für Süderelbe noch für Buxtehude. Die Heimmanschaft unter der Fürung von Rene Klawon, die derzeit die Liga aufwirbelt, hatte einzig in der 2. Minute eine aussichtsreiche Gelegenheit. Ein langer Ball aus der Defensive passierte die gesamte Abwehr des FC Süderlebe, Angreifer Daniel Brunsch nahm den Ball an und zog aus spitzen Winkel ab. Doch den Schuss wehrte FCS-Keeper Dennis Lohmann sicher mit dem Fuß ab.

Auf der anderen Seite konnte Süderelbe zwei Chancen für sich verbuchen: In der 20. Minute zwang Angreifer Mümin Mus, der sich mit einer Einzelleistung durch die BSV-Abwehr dribbelte, den glänzenden Keeper Sebastian Menzel zu einer Parade. 18 Minuten später lief Marek Walek alleine auf das gegnerische Tor zu, doch auch hier sprang kein Treffer heraus.

Deutlich spannender wurde dann der zweite Durchgang im Stadion "An der Rennbahn". Kurz nach dem Wiederanpfiff vergab Samuel Louca nach Pass von Mus eine riesen Chance - und das sollte sich rächen. Denn im direkten Gegenzug musste die Truppe von Richter den Rückstand hinnehmen. Einen Freistoß von der Strafraumkante zirkelte Buxtehudes Kapitän Alexander Schulenburg präzise und wuchtig zugleich in das untere Eck.

Nachdem der Gast beste Einschussmöglichkeiten verstreichen ließ, erhöhte der BSV nach einem schnell vorgetragenen Konter auf 2:0. Torschütze diesmal: Daniel Brunsch. Danach bäumte sich das Team von Richter nochmal auf, doch der Ball wollte den Weg einfach nicht in das gegnerische Tor finden. Die Entscheidung für Buxtehude besorgte dann Daniel Schröder, der mit einem Kunstschuss von der Mittellinie Lohmann überwinden konnte. Es war wohl eine Laune des Schicksals, dass ausgerechnet Schröder den BSV mit dem dritten Treffer auf die Siegerstraße brachte, schließlich schnürte der Angreifer in der letzten Saison noch die "Buffer" für Süderelbe.

Der Torjäger sagte nach dem Spiel: "Es war kein so gutes Gefühl gegen meinen Ex-Klub zu spielen, denn ich hänge immer noch sehr an dem Verein. Aber so ist Fußball." Zu seinem Tor meinte er schmunzeld: "Das sollte ehrlich gesagt ein Befreiungsschlag werden, aber Tor ist Tor."

Ganz anders war verständlicherweise Richter zumute, der die Gründe für die Niederlage klar ansprach: "Wir haben seit Wochen mehr Chancen als der Gegner, aber nutzen die einfach nicht und so können wir nicht gewinnen. Und das ist einfach frustierend."

Die Aufgaben werden für den FCS nicht einfacher, nächste Woche gastiert der Spitzenreiter Oststeinbek am Kießbarg. Auf einer "Euphoriewelle" surft dagegen Buxtehude, die nach dem "Dreier"  zum ärgsten Verfolger des Spitzen-Duos Oststeinbek und Concorda gemausert haben. Trainer Klawon sagte: "Wir freuen uns natürlich über den Erfolg, aber bleiben weiter realistisch und wollen erstmal die nötigen 35 Punkte sammeln." (pw)