Foto: Andre Zand-Vakili
Foto: Andre Zand-Vakili

Oberliga Hamburg: Wie stehen die Chancen für den FC Süderelbe?

Ratgeber - Nach einem starken siebten Tabellenplatz am Ende der abgelaufenen Saison startete der FC Süderelbe durchwachsen in die neue Saison. Vor allem die Rückrunde der letzten Spielzeit war allerdings vielversprechend. An diese Entwicklung wollen die Süderelbler anknüpfen. Dementsprechend setzt man in der für den Verein neunten Oberliga-Saison in Folge auf Konstanz, um in der eigenen Spielklasse neu angreifen zu können. 

Während sich die Fans des FC Süderelbe über eine spannende Saison in der Oberliga Hamburg freuen, dominieren in der Region natürlich der HSV und der FC St. Pauli die mediale Berichterstattung. Auch viele Süderelbe-Fans drücken einem der beiden Vereine aus der 2. Bundesliga die Daumen und hoffen, dass ihnen der Aufstieg in die Bundesliga gelingt. 

Die Buchmacher versprechen diesbezüglich lukrative Bundesliga Quoten, die von Fußballfans gern genutzt werden. Egal, welchen Tipp man abgibt, fest steht: Von der höchsten Spielklasse im deutschen Fußball ist der FC Süderelbe weit entfernt. Trotzdem hofft die Mannschaft von Trainer Stefan Arlt auf eine erfolgreiche Saison 23/24.

Ziel des FCS: Fundament der vergangenen Saison weiterentwickeln

Lange vor Beginn der Saison stand bereits fest, dass auf der insgesamt positiven Entwicklung der vergangenen Jahre aufgebaut werden soll. Dementsprechend verlängerten die FCS-Trainer Stefan Arlt und Florin Tirt ihre Verträge bis zum Sommer 2024. Beide gehen somit in ihr viertes Jahr beim FCS. Unterstützung bekam das eingeschworene Trainerteam in diesem Sommer durch Kubilay Kaan. Auch das gesamte Team bleibt dem Verein erhalten.

Die Saison startete durchaus kurios. Mit einem beeindruckenden 40:2-Sieg haben die Spieler des FC Süderelbe im Hamburger Verbandspokal einen neuen Rekord aufgestellt. Gegen Moorburg aus der Kreisklasse hatte die Mannschaft aus Neugraben-Fischbek keine Probleme und schoss sich in einen regelrechten Rausch. In den folgenden Spielen zeigte sich allerdings ein turbulenter Start in die Saison, bei dem der FC Süderelbe viele Gegentore kassierte. 

Trotzdem zeigt sich Trainer Stefan Arlt zuversichtlich und betont dabei die gute Moral seiner Mannschaft. Nach dem unglücklichen Eröffnungsspiel in der Oberliga gegen den SC Victoria und dem dramatischen Pokal-Derby gegen den TSV Buchholz 08 kämpfte sich sein Team langsam in die neue Saison. Klar ist allerdings auch, dass die eigenen Ambitionen über den bisher gezeigten Leistungen liegen. 

Ziel ist es, an die Erfolge der vergangenen Spielzeit anzuknüpfen, um den starken siebten Tabellenplatz womöglich sogar noch übertreffen zu können. Trotz des durchwachsenen Saisonstarts spricht viel dafür, dass sich der FCS diesbezüglich auf einem guten Weg befindet. 

FC Süderelbe in der Oberliga Hamburg: Der beste Club südlich der Elbe 

Neben dem TSV Buchholz 08 stellt der FC Süderelbe den einzigen Verein von südlich der Elbe in der Oberliga Hamburg dar. Ihre Vormachtstellung im südlichen Umland von Hamburg manifestierte der FCS während der Vorbereitung beim traditionsreichen Harburg-Pokal. Im Finale des Turniers setzte sich der Oberligist mit einem beeindruckenden 7:0-Sieg gegen den TV Meckelfeld durch. 

Ursprünglich ins Leben gerufen, um die sportliche Rivalität zwischen Harburger und Wilhelmsburger Fußballvereinen zu beleben, hat das Turnier im Laufe der Zeit einige Veränderungen erlebt. Obwohl die ursprüngliche Idee des Turniers mittlerweile verblasst ist, wird hier am Ende der beste Hamburger Fußballklub südlich der Elbe gekürt. 

Trotz des Turniergewinns bedauerte man auch beim FC Süderelbe, dass der FC Türkiye und TSV Buchholz 08 in diesem Jahr nicht am Turnier teilnahmen. Beide Vereine hätten das sportliche Niveau des Wettbewerbs, der in der regionalen Sportwelt eine große Tradition besitzt, deutlich gesteigert. Mittlerweile konzentriert sich der FCS natürlich ausschließlich auf die Oberliga Hamburg. Auch hier möchte man den FC Türkiye und vor allem Lokalrivale TSV Buchholz 08 hinter sich lassen. 

Dabei helfen sollen auch Überraschungserfolge, wie in der abgelaufenen Saison. Dort konnte man unter anderem Top-Team und Serienmeister TuS Dassendorf ärgern. Mit großem Einsatz, Leidenschaft und einem festen Glauben an die eigene Stärke kämpfte der FC Süderelbe vor allem in der Rückrunde der letzten Saison um jeden Punkt. Eine Einstellung, die den FCS auch in dieser Spielzeit weit bringen könnte. 

Ein Blick auf den Kader des FCS

Bereits vor einem Jahr änderte der FC Süderelbe mit Blick auf die Kaderplanung die eigene Strategie: Der Hamburger Oberligist setzt seither verstärkt auf lokale Talente aus der Region. Nach anfänglichen Schwierigkeiten befindet sich das Team nun insgesamt auf einem vielversprechenden Weg. So konnte man in diesem Sommer erstmals wieder auf Konstanz setzen. 

Insgesamt 19 Spieler haben ihre Verträge im aktuellen Kader verlängert, darunter Kapitän Can Kömürcü und Leistungsträger wie Justin Heinbockel und Mustafa Ercetin. Gleichzeitig konnten sieben Neuzugänge vorgestellt werden. Unter ihnen sind spannende Kicker wie Jurek Stoeck, Ljubisa Panic oder Osman Güraltunkeser. Alle Neuzugänge sind in der Lage, das Team auf lange Sicht zu verstärken.

Ein Neuzugang, der bereits eindrucksvoll gezeigt hat, den FCS deutlich verstärken zu können, ist Osman Güraltunkeser. Bei seinem Premierenauftritt in der Oberliga erzielte der 23-jährige Offensivspieler zwei Tore und lieferte drei Vorlagen. Mittlerweile kommt das talentierte Offensiv-Ass auf insgesamt acht Scorer in drei Oberliga-Partien – eine unglaubliche Quote. Auch im Pokal trug Güraltunkeser mit zwei Toren wesentlich zum Erfolg gegen den Liga-Rivalen TSV Buchholz 08 bei. 

Dass das Team des FCS auch Rückschläge und den Verlust von Leistungsträgern verkraften kann, zeigte man bereits in der letzten Spielzeit. Im vergangenen Winter verließ Dino Fazlic, der nicht nur als bemerkenswerter Fußballer, sondern auch als großartiger Mensch geschätzt wurde, den Club. Das Fehlen des 31-jährigen Mittelfeld-Leaders, der in der Hinrunde der letzten Saison beeindruckende Leistungen zeigte, schadete den Leistungen des FCS nicht. 

In diesem Sommer verließen die Mannschaft mit Ömer Akyörük, Frederik Lorenzen, Enis Ay und Abdulrahman Hamam keine Leistungsträger des Formats von Fazlic. Auch Fabian Carlsen, der als verdientes Mitglied der Süderelbler gilt, verlässt die Mannschaft, ohne auf dem Feld eine große Lücke zu reißen. Dementsprechend herrscht auf und neben dem Feld große Konstanz beim FC Süderelbe. 

Fazit: Dank Konstanz zu neuen Erfolgen

Nach dem durchwachsenen Start in die Saison möchte der FC Süderelbe nun neben der personellen Konstanz auch endlich Konstanz in die eigene Leistung bringen. Mit Trainer Arlt kann das Team vom FCS eine positive Dynamik entwickeln. Die News werden zeigen, ob dieses Vorhaben gelingt.

Das erklärte Ziel ist es, sich am Ende zwischen Platz sechs und zehn in der Oberliga Hamburg zu positionieren. Das ist dank der eigenen Entwicklung in den letzten Jahren durchaus realistisch. Für höhere Ziele müssen allerdings endlich die großen Schwankungen in den eigenen Leistungen abgestellt werden. dl