Harburgs Binnenhafen soll Standort für Wohnschiffe werden

Schlossinsel2Harburg – Zentral und ohne großen Aufwand nutzbar. Der Binnenhafen dürfte Standort für Wohnschiffe zur Unterbringung von Flüchtlingen und Asylbewerbern werden.

Hamburg Port Authority (HPA) hat einen entsprechenden Prüfauftrag für geeignete Standorte bekommen. Am Montagabend waren die Fraktionen im Harburger Rathaus informiert worden. Details wurden dabei nicht genannt. Die Bild-Zeitung berichtete, dass bereits in diesem Jahr „mit hoher Wahrscheinlichkeit“ das erste von fünf Wohnschiffen, die für ganz Hamburg vorgesehen sind, in Harburg festmachen soll. Davon will Bettina Maak, Sprecherin des Bezirksamtes, nichts wissen. „Wir haben offiziell keinen Hinweis auf mögliche Standorte bekommen“, sagt Maak. Dafür gibt es, wie es aus dem Rathaus hieß, „eine ganze Menge Befürchtungen“. Neben dem Ziegelwiesenkanal, in dem bereits in den 90er Jahren ein Wohnschiff für Asylbewerber lag, sollen auch der Lotsekai und weitere Standorte im Binnenhafen benannt worden sein. Der Vorteil dürfte für die zuständige Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration, kurz BASFI, auf der Hand liegen. An bereits fertig gestellten Kaimauern, wie am Lotsekai, müssen keine großen zusätzlichen Arbeiten durchgeführt. Am Ziegelwiesenkanal beispielsweise sollen dagegen Baumaßnahmen nötig sein, damit dort ein Wohnschiff liegen kann.

Die Entscheidung über die Standorte wird bei der BASFI als Fachbehörde liegen. Der Bezirk wird kaum Mitspracherecht haben. Das die großen Wohnschiffe, wie in den 90er Jahren, in Neumühlen oder anderswo am Hafenrand festmachen werden, ist kaum zu erwarten. Das Areal, an dem Wohnschiffe wie die Bibi Altona lagen, das von 1993 bis 2006 als Zentrale Erstaufnahme für Flüchtlinge diente und Platz für 500 Menschen bot, ist mittlerweile lückenlos bebaut. „Hamburg wird kaum seine neue Vorzeigequartiere als Liegeplätze für Wohnschiffe nutzen“, sagt ein Harburger Politiker. Dafür habe man mehr Harburg und Bergedorf im Auge

Bezirksamtsleiter Thomas Völsch soll bereits Einspruch gegen eine Liegeplatz im Zentrum des Binnenhafens, also dem Kanalplatz 140902Containerund dem gegenüber liegenden Kai, erhoben haben. Das war auch – erfolglos - im Fall Neuländer Platz geschehen. Dort sind mittlerweile die drei aufgebauten Zelte von einem Zaun mit Sichtschutz abgeschirmt. Zusätzlich ist ein Container im Eingangsbereich aufgestellt worden. Außerdem sind zwei weitere Duschcontainer außerhalb des jetzt umzäunten Areals auf dem Platz aufgestellt worden. zv