Kuhhandel? Acht statt zehn Wohncontainer in Bostelbek

140407BIBprotestHarburg – Der Senat hat entschieden: Auf der „Pferdewiese“ in Bostelbek wird eine Unterkunft für Flüchtlinge und Wohnungslose eingerichtet. Statt der zehn geplanten

Wohncontainer sollen nun nur noch acht aufgestellt werden. Das heißt: In der Unterkunft ist statt für 218 nur für rund 175 Menschen Platz.

Begründet wird dies unter anderem damit, dass es für solche Unterkünfte keine aufwändigen Lärmschutzmaßnahmen geben soll. Deshalb verzichtet man auf jene zwei Container, die am dichtesten an den Bahngleisen stehen sollten.

Damit ist der Senat der Bezirksversammlung wenigstens ein Stück entgegengekommen. Diese hatte mehrheitlich eine Begrenzung der Unterkunft auf 100 Plätze gefordert. Nur so könne wenigstens ansatzweise so etwas wie eine Integration der Flüchtlinge klappen.

Die CDU-Fraktion lehnt die Unterkunft nach wie vor ab. Begründung: Der Senat habe bisher kein Gesamtkonzept für die Unterbringung der Flüchtlinge vorgelegt. Dazu sickerte durch: Die Reduzierung der Wohncontainer ist ein "Kuhhandel". Bereits am Freitag hatte ein Gespräch eines Senatsvertreters mit den Fraktionsvorsitzenden stattgefunden. Dabei soll es um zwei weitere Wohnunterkünfte an der Cuxhavener Straße, eine davon gegenüber dem Neubaugebiet Röttiger Kaserne, gegangen sein. Als Gegenleistung für die Zustimmung zu den beiden zusätzlichen Unterkünften, so heißt es, sei die Reduzierung der Wohncontainer in Bostelbek zugesagt worden.

Zur Sitzung des Harburger Sozialausschusses waren wieder rund 150 Nachbarn der geplanten Unterkunft erschienen, um gegen die Ignoranz der Behörden zu protestieren. „Es wird immer von Bürgerbeteiligung geredet, davon haben wir nichts gespürt“, sagt Ineke Siemer, Erste Vorsitzende der Bürgerinitiative Bostelbek (BIB). ag