Wohnen in Harburg: Jeder hat so seine Vorstellungen

140102RehbeinHarburg –  Fast noch 150 Tage bis zu den Wahlen zur Bezirksversammlung Harburg und längst nicht alle Parteien haben schon ihre Kandidaten benannt. Trotzdem können es einige

nicht erwarten: Sie haben schon auf Wahlkampfmodus umgeschaltet. So hatte die Vorsitzende des CDU-Ortsverbands Harburg-Mitte, Birgit Stöver, die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr für eine provokante Presseinfo zur Wohnungsbaupolitik der SPD genutzt. Und prompt hat jetzt SPD-Fraktionschef Jürgen Heimath mit Vorwürfen gegen die CDU gekontert.

Heimaths Kernvorwurf: Die CDU wisse nicht, was sie will. Sie wolle Gas geben, gleichzeitig aber auch auf die Bremse treten. „Einerseits begrüßt der Abgeordnete Michael Hagedorn den Bau von Studentenwohnungen in der Lüneburger Straße als richtigen Weg zur Belebung der Harburger Innenstadt, andererseits warnt seine Parteikollegin Helga Stöver aber vor zu viel kleinflächigem Wohnraum für Harburg“, sagt Heimath. „Was denn nun?“

Das Bild, das die Ortsverbands-Vorsitzende Birgit Stöver in ihrer Presse-Info vom Wohnungsbau in Harburg zeichne, sei merkwürdig und kaum nachzuvollziehen. Heimath: „Sie möchte, dass Akademikerfamilien Harburg bevölkern und sich hier wohl fühlen. Gleichzeitig will sie den Studenten aber Wohnraum vorenthalten.“ Nur wenn man den künftigen Ingenieuren zeige, dass Harburg ein Technologiestandort mit Willkommenskultur ist, könne man sie zum  Bleiben bewegen. Heimath fragt sich, ob da ein altes Familienbild durchschimmere, von dem man gehofft habe, dass es überholt sei. Heimath: „Moderne, bildungsfreundliche und zukunftsfähige Stadt geht anders.“

Nach Auffassung der SPD haben alle Studenten und Auszubildenden, die sich für Harburg entscheiden, einen Anspruch auf ein Wohnungsangebot, das den heutigen Bedürfnissen entspricht. Nicolai Rehbein, SPD-Bezirksabgeordneter und TUHH-Doktorand: „Ich bin mit Beginn meines Studiums nach Harburg gezogen, um einen kurzen Weg zur Uni zu haben. Während dieser Zeit habe ich diesen Bezirk schätzen gelernt. Deshalb wohne ich auch nach meinem Abschluss weiterhin hier.“ ag