A1 bei Stillhorn: AMG-Mercedes rast in Reisebus

Hamburg war er mit seinem Fahrzeug auf einen fahrenden Fernbus aufgefahren. Die Wucht des Aufpralls war so groß, dass das Cabrio völlig zerstört und der 27 Jahre alte Fahrer eingeklemmt wurde.

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Der völlig zerstörte Mercedes 500SL. Fotos: zv

Gegen 5 Uhr hatte sich der Unfall ereignet. Offenbar mit hoher Geschwindigkeit war der Mercedes 500 SL AMG in das Heck des Doppeldeckerbusses gefahren, in dem 23 Fahrgäste auf dem Weg von Köln nach Hamburg waren. „Ich dachte ein Lastwagen ist aufgefahren“, sagt ein Fahrgast. „So stark und laut war der Aufprall.“ Die Polizei stellte später anhand des Fahrtenschreibers fest, dass der Bus zum Unfallzeitpunkt mit Tempo 100 unterwegs war. "Durch den Aufprall, so ist es durch den Fahrtenschreiber dokumentiert, wurde der Bus noch einmal um sechs Stundenkilometer beschleunigt", sagt ein Beamter.

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Der verletzte Fahrer wird zum Rettungswagen gebracht.

Der Mercedes schleuderte nach dem Zusammenprall auf den linken Fahrstreifen. Dort blieb er liegen. Der Fernlinienbus, in dem alle Fahrgäste unverletzt geblieben sind, kam erst etwa 150 Meter weiter zum stehen. Der Fahrer des Mercedes musste dagegen von den eintreffenden Einsatzkräften der Feuerwehr mit hydraulischem Gerät befreit werden. „Er war schwer eingeklemmt“, sagt Einsatzleiter Torsten Knuhr. „Zunächst wurde der Mann von der Notärztin stabilisiert und dann von uns befreit.“ Erst nach etwa einer Stunde war der 27-Jährige befreit. Er kam unter Notarztbegleitung mit Kopf- und Oberkörperverletzungen, sowie Beinbrüchen ins Krankenhaus St. Georg.

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Die Schäden am Bus blieben vergleichsweise gering.

Der Bus war durch den Zusammenprall beschädigt worden. Der 38 Jahre alte Fahrer kam mit einem Schock ins Krankenhaus. Für die Fahrgäste organisierten die Einsatzkräfte einen HVV-Bus, der sie von der Autobahn holte und in die Hamburger Innenstadt brachte. Der Bus selbst war nicht mehr fahrbereit und musste abgeschleppt werden. Der Mercedes, der nicht dem Unfallfahrer gehört, ist ein Totalschaden.

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Einsatzkräfte befreien den och eingeklemmten Fahrer.

Der Unfalldienst der Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Die Beamten gehen davon aus, dass der Fahrer Kamil C. zum Unfallzeitpunkt angetrunken war. Ihm wurde im Krankenhaus eine Blutprobe entnommen. Die A1 war wegen der Rettungsarbeiten und Unfallaufnahme bis 7.11 Uhr gesperrt. Der Verkehr wurde in Stillhorn abgeleitet und über die Kornweide zur Wilhelmsburger Reichsstraße geführt. zv

Veröffentlicht 25. Oktober 2015