Tag des offenen Denkmals: Auch in Harburg öffnen sich viele Pforten

140911DenkHarburg - Wenn am Sonntag, 14. September, Tag des offenen Denkmals ist, öffnen in diesem Jahr in ganz Deutschland mehr als 7.500 Denkmale ihre Türen für neugierige

Besucher. Das teilt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz als bundesweite Koordinatorin des Denkmaltags mit.

Auch in Harburg öffnen zahlreiche Denkmäler ihre Pforten. Viele von ihnen bleiben normalerweise für Besucher verschlossen. harburg-aktuell.de hat für Sie die Höhepunkte am Sonntag zusammengestellt:

Portalkran am Lotsekai: Der Liebherr-Portaldrehkran symbolisiert die industriell-gewerbliche140911Denk6 Nutzungsepoche in einer etwa 1.000-jährigen Geschichte des Harburger Binnenhafens. 1972 für die Firma Mulch Güterservice aufgestellt und bis 2006 am Lotsekai für den Umschlag von 8,5 Mio. Tonnen Schüttgut genutzt, wurde er nach Verlagerung des Betriebs von der KulturWerkstatt Harburg e.V. übernommen und denkmalgerecht saniert. Als Kulturkran ist er ein besonderer Open-Air-Veranstaltungsort. Bereits am Sonnabend gibt es Musik mit "Bruder Schwarz" und am Sonntag spielt die Band "LazZappeln" ab 11 Uhr. Führungen finden stündlich statt und der Kran wird in Bewegung gezeigt.

Auch in diesem Jahr wird es wieder einen Barkassen-Shuttle zwischen den St. Pauli Landungsbrücken und dem Kanalplatz im Binnenhafen geben. Details zum Fahrplan gibt es unter www.kulturkran.de

140911Denk2Ehemalige Phoenix-Hallen - Sammlung Falckenberg (Wilstorfer Straße 71): In einem Teil der 1856 gegründeten Phoenix-Gummiwerke befindet sich seit 2001 die Sammlung Falckenberg. 2007 ließ der Unternehmer und Sammler H. Falckenberg die Räume vom Berliner Architekten R. Bundschuh zu einem großzügigen Ausstellungshaus mit einer Fläche von 6.000 Quadratmeter umbauen, das jetzt zu den Deichtorhallen Hamburg gehört. Um 13, 14, 15 und 16 Uhr gibt es Führungen.

Wartesaal Kunstverein Harburger Bahnhof: Der Fernbahnhof Harburg 1872 an seinem jetzigen Standort in Betrieb genommen. 1896/97 Bahnhofsgebäude von Hubert Stier als Backsteinrohbau mit romanischen und norddeutsch-gotischen Formen errichtet. Im ehemaligen prunkvollen 300 Quadratmeter großen Wartesaal 1. Klasse mit Holz-Kassettendecke befindet sich heute der Kunstverein Harburger Bahnhof. Führungen nach Bedarf.

Alter Friedhof (Bremer Straße, Ecke Knoopstraße): Er bildet seit 1828 eine grüne Verbindung von der Harburger City zum Harburger Außenmühlenteich. Viele bekannte Harburger Familien und Ehrenbürger haben hier ihre letzte Ruhestätte gefunden. Seit 1984 steht das etwa sechs Hektar große Areal unter Denkmalschutz. Führungen finden um 13 und um 15 Uhr statt. Zudem gibt es einen Infostand an der Bremer Straße.

Alter Lokschuppen (Schellerdamm 19-21): Der erste Harburger Bahnhof wurde 1847 eröffnet und140911Denk3 war Endpunkt der Königlich Hannoverschen Staatseisenbahnen. Mit der Fertigstellung der Hamburger Elbbrücken 1872 verlor er zwar seine Bedeutung für den Personenverkehr, wurde aber als Güterbahnhof noch bis 1990 genutzt. Erhalten sind zwei Gebäude aus den 1870er-Jahren: ein Verwaltungsgebäude und ein Schuppen für Wartungs-, Reparatur- oder Verladezwecke. Der Schuppen ist von 12 bis 18 Uhr geöffnet. Es wird eine Ausstellung zur Eisenbahn im Binnenhafen gezeigt.

Ehemaliges Harburger Schloss (Bauhofstraße 8): Das Harburger Schloss gilt als140911Denk die Keimzelle Harburgs. Die im 13. Jahrhundert errichteten Festungsbauten waren Ausgangspunkt für die Entwicklung Harburgs. Im 16. Jahrhundert wurde es von Herzog Otto I. zum Renaissanceschloss ausgebaut. Ab 1644 war es von einer Zitadelle umgeben. Nach dem Tode des letzten Herzogs hatte es vor allem militärische Bedeutung und war bis in die 1890er-Jahre Sitz des Landratsamtes. Die Schlossinsel wurde Sitz der Harburger Schlosswerft, das Gebäude wurde als Wohnhaus genutzt. In den 1970er Jahren wurde der einst repräsentative Westflügel unter großem Protest abgerissen. Geöffnet ist von 12 bis 15 Uhr, um 12 Uhr wird eine Führung angeboten.

140911Denk4Kontor- und Wohnhaus am Kanalplatz 6: 1854 in zentraler Hafenlage von einem Harburger Kaufmann als Wohnhaus mit sog. Comptoir errichtet, das Hofgebäude als Pferdestall und Lagerhaus genutzt. 1906 erfolgte der Umbau zu einem repräsentativen Kontorhaus für die Reederei und Spedition Renck und Hessenmüller durch die Hamburger Architekten Distel und Grubitz. Aus der beinahe 100-jährigen Nutzungsgeschichte der Harburger Traditionsfirma sind Schriftzüge und Teile der historischen Kontorausstattung erhalten. Eine Führung gibt es um 16 Uhr. Ab 12 Uhr gibt es Kaffee und Kuchen mit der Kulturwerkstatt.

Speicher am Kaufhauskanal (Blohmstraße 22): Nackt und naturbelassen steht 140911Denk5der Akzisespeicher von 1827 zwischen Kaufhauskanal und der Blohmstr. Er ist das letzte Bauwerk des Kaufhausensembles, das aus sieben Gebäuden bestand. Trotz der Translozierung von 1881 sind Tore, Balken und Hebevorrichtungen noch erhalten und vermitteln einen Eindruck von Hafen- oder Handelsbauten in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Führungen nach Bedarf, das Gebäude ist von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

Villa im Eißendorfer Pferdeweg 38 in Heimfeld: Der zweigeschossige Putzbau mit Fachwerkgiebel wird der Reformarchitektur zugeordnet und wurde 1912 erbaut. Er besitzt Zwerchgiebel und ein Fußwalmdach auf der Süd- und Nordseite. Die Fassade ist durch seitliche Erker an der Ostseite und mittige Balkone auf der Nord- und Südseite untergliedert. In den 20er Jahren wurden mehrere Umbauten vorgenommen: ein Anbau auf der Westseite, der Umbau von der Terrasse zum Wintergarten auf der Südostseite sowie ein zusätzlicher Eingang auf der Nordseite. Das Haus wird von 12 bis 15 Uhr geöffnet. Eine Führung wird am Sonnabend, 13. September um 12 Uhr angeboten. (cb)