Polizeipräsident ist Quotenbringer beim Wirtschaftsverein

150714WVHeimfeld – Polizei geht als Thema immer. Ob als CSI oder Großstadtrevier im Fernsehen, als Film im Kino oder als tanzende Polizisten vom Schlagermove bei YouTube. So war es

auch kein Wunder, dass diesmal bei der Monatsveranstaltung des Wirtschaftsvereins nicht nur viele Anmeldungen vorlagen, sondern auch Mitglieder ohne Ansage erschienen. Angesagt hatte sich Polizeipräsident Ralf Martin Meyer, Chef von fast 10.000 Mitarbeitern, die in Hamburg für das Thema Sicherheit zuständig  sind. Sein Vortrag im Privathotel Lindtner war ein interessanter Schnelldurchlauf durch die Welt der Ordnungshüter, mit Themen wie Struktur, Nachwuchsgewinnung, Aufgabenverschiebungen oder Kriminalitätsfelder, die es zu bekämpfen gilt. Ein Thema war dabei auch Salafismus und seine Auswirkungen. In einem Bezirk, in dem der Kern der Terrorgruppe um Mohammed Atta die Anschläge vom 11. September vorbereitete und in dem aktuell die beiden offiziell wegen radikaler islamistischer Strömungen vom Verfassungsschutz beobachteten Moscheen liegen, dürfte das  besonders interessant sein. Entwarnung gaben Meyer nicht. Ganz im Gegenteil. Er sprach von einer „aufwachsenden Problematik“. „Hier wächst etwas heran, dass das Potential zu einer neuen Jugendkultur hat“, sagte Meyer in Hinblick auf die vor allem jugendlichen Moslems, auf die das Thema für sich entdeckt haben und nach Erkenntnissen der Sicherheitsbehörden in der Regel die sogenannten Ausreiser ausmachen, die Richtung Syrien ziehen, um auf Seiten der IS-Milizen zu kämpfen.

150714WV2


Polizeipräsident Ralf-Martin Meyer bei seinem Vortrag. Foto: zv

Die Polizei will diesem Thema nicht nur mit Repression, sondern auch mit Prävention begegnen, wobei man nicht nur die Jugendlichen und Heranwachsenden selbst, sondern vor allem deren Eltern im Auge hat. Sie sollen Ansprechpartner bei der Polizei finden, wenn ihr Nachwuchs in die extremistische Szene abzugleiten droht. Dafür hat man sich mit dem Thema „strategisch“ auseinandergesetzt und setzt dabei auf hoch qualifiziertes Analysen mit entsprechendem Personal. zv

Veröffentlicht 14. Juli 2015